Philosophisch

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bookiejulia Avatar

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Ein Buch ganz nach meinem Geschmack. Innerhalb von zwei Tagen habe ich eine Geschichte inhaliert, die über zehn Jahre gebraucht hat, um fertig zu werden.

„Sind wir nicht genau das: die Summe der Geschichten, die wir anderen erzählen?“

Die Lügnerin ist gespickt mit philosophischen Fragen und eingebettet in einen Rahmen aus, naja, vielleicht dem Leben und Erleben von Clara Konrad oder jemand ganz anderem und eigentlich niemandem. „Rein ne va plus“, nichts gehts mehr, das denkt man sich beim Lesen ab einem gewissen Zeitpunkt ständig. Gespannt liest man einen Handlungsstrang, nur um sich sofort wieder fragen zu müssen, ist das auch alles nur Quatsch gewesen? Denn die Geschichte wird von der Protagonistin selbst erzählt und die ist eine notorische Lügnerin. Oft äußerst sie Beobachtungen über die Menschheit, die so wahr und richtig sind aber ihre eigene Identität bleibt ein einziges Fragezeichen.

Ist das zutiefst philosophisch und einfach nur verwirrend? Ich weiß es nicht. Ähnlich wie bei einer Detektivgeschichte habe ich sofort damit begonnen, den Fall Clara Konrad für mich zu lösen. Zum Ende hin bin ich aber nicht mehr sicher, ob es überhaupt um sie ging oder vielmehr einfach um die Verbindung zwischen Glaube und Wirklichkeit, zwischen menschlichen Wünschen, Ängsten und wie sie ihre Identität formen.

Ein Buch, das ich spannend finde, sogleich ich es auch nicht verstehe. Wer Gedanken dazu hat, ist herzlich dazu eingeladen, sie mit mir zu teilen.