Spannende Erzählweise und poetische Sätze
In dem Roman "Die Lügnerin" von Friedemann Karig erzählt die Protagonistin Clara Lügen, die sich jedoch als wahr erweisen. Als Astrologin kann sie die Sehnsüchte und Ängste ihrer Kunden treffend interpretieren. Zusammen mit ihrer ehemaligen Kundin Siri nutzt sie ihre Fähigkeit zu ihrem Vorteil. Die Geschichte wird rückblickend von einer Beraterin in einer Privatklinik erzählt, was sowohl Verstehen als auch Zweifel hervorruft. Obwohl das Buch ein großartiges Thema und eine geniale Idee hat, wird es durch eine übermäßige Weitschweifigkeit erschwert, sodass es schwierig ist, den roten Faden zu behalten. Die Frage nach Wahrheit und Lüge zieht sich durch das gesamte Buch. Das Ende lässt den Leser fragend zurück. Insgesamt ist das Buch eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Lüge und den psychischen Problemen der Protagonistin Clara, jedoch bleibt die Art und Weise der Erzählung Geschmackssache. Ich habe sehr geliebt, dass man selbst als Leser*in nie ganz durchblicken kann, auf welche der Informationen von Clara man sich wirklich verlassen kann und was Wahrheit und was Lüge ist.