Verwirrend gut

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anna.liest Avatar

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Sie sagt sie heißt Clara Konrad, doch schon da müssen wir als Lesende zweifeln ob es die Wahrheit ist. In einer Klinik führt sie Gespräche mit ihrer Psychologin, erzählt von ihrem bewegten Leben. Wenn es denn wahr ist was sie erzählt. Was davon ist wirklich so geschehen und was hat sie nur erfunden? Was erzählt sie so lange bis es vielleicht sogar wahr wird?
Das neue Buch von Friedemann Karig ist ein äußerst spannendes Experiment was Wahrheit und was Fiktion ist. Die Grenzen verschwimmen und stellen uns Lesende immer wieder vor die fast unlösbare Aufgabe den Unterschied herauszufinden.
Die Aura die Clara Konrad umgibt habe ich so selten bei einer Protagonistin erlebt; gleichzeitig bleibt sie herrlich konturlos und entgleitet immer wieder.
Wahrsagerei, Nachkriegszeit und eine potenzielle Liebesgeschichte spielen auch noch eine Rolle und machen die Geschichte dadurch zu einem thematisch wilden Ritt, welcher immer wieder mit plötzlichen und unvorhergesehenen Twists daherkommt. Ein forderndes und auf gute Weise anstrengendes Buch das volle Aufmerksamkeit braucht und nicht einfach nebenbei gelesen werden sollte.