Ein sensationell guter Roman nach wahren Begebenheiten!
Leipzig/ Sachsen im Jahre 1681: Die junge Anna Voigt wird beschuldigt, ihr neugeborenes Kind getötet zu haben.
Die Obrigkeit will sie verurteilen, ihr droht der Tod. Aber sie hat einen liebenden Vater, der sich für sie einsetzt. Er beauftragt den jungen Rechtsgelehrten Christian Thomasius mit der Verteidigung. Und es findet sich auch ein Arzt, Doktor Johannes Schreyer, der ein medizinisches Experiment wagt. Anhand der „Lungenschwimmprobe „ will er beweisen , dass Annas Kind eine Totgeburt war.
Viele Frauen wurden damals mit dem Vorwurf der Kindstötung konfrontiert und verurteilt.
Die Rechtsprechung war zum Teil noch mittelalterlich und selten zugunsten der Frauen. Folter und öffentliche Hinrichtung waren noch üblich, auch Leipzig hatte einen Scharfrichter, Christoph Heinze.
Die bisher erwähnten Personen sind alle historisch echt. Das genau finde ich so großartig , wie die historische Geschichte der Anna Voigt in diesen Roman verwebt wurde.
Man erfährt viel über diese Zeit, die in Sachsen noch nicht sehr offen für neues war. Sei es in der Rechtssprechung oder in der Universität.
Zwischendurch spricht der Autor den Leser an und erzählt von seinen Recherchen, die er überaus gründlich betrieben hat.
Ein ganz großartiger historischer Roman in einer besonderen Form!
Absolut lesenswert!