Trotz einiger Längen lesenswert

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jasmin14 Avatar

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Bei dem Buch handelt es sich um einen Roman, dessen Geschichte auf eine wahre Begebenheit und historische Fakten angelehnt ist. Es geht um die junge Gutsherrentochter Anna, die dem Kindesmord angeklagt wird. Sie selbst sagt, dass das Kind, welches sie durch Zusammenkunft mit einem Knecht erwartet hatte, eine Totgeburt war. In der damaligen Zeit - das Buch spielt 1681 - wird der Kindesmord mit der Todesstrafe geahndet. Ihr Vater setzt nun alle Hebel in Bewegung, um seine Tochter zu retten.

Der Titel des Buches beruht auf einer medizinischen Methode, welche im Zuge des Falles von Anna Voigt zum 1. Mal zur juristischen Anwendung kam: die Lungenschwimmprobe. Durch diese Probe kann man nachweisen, ob ein Leichnam jemals lebendig war oder leblos geboren wurde. Dies wird sehr spannend erzählt, ebenso der Ablauf des Prozesses von Anna Voigt. Der Autor hat gute Recherchearbeit geleistet und es geschafft, dem Roman einen sehr authentischen Flair zu verleihen. Die Geschehnisse sind mitreißend und man fühlt sich in der Zeit zurückversetzt. Zwischendurch hatte der doch sehr umfangreiche Roman dann zwar seine Längen, doch gegen Ende nimmt die Geschichte noch einmal Fahrt auf. Das Durchhalten lohnt sich also. Spannend fand ich auch, dass es viele verschiedene Erzählperspektiven gibt. Neben Anna verfolgt man auch die Geschichte ihres Vaters, ihres Advocaten, des Scharfrichters und vielen weiteren Figuren, die im Prozess involviert sind. Mir ist es immer gut gelungen, mich in die Figuren einzufühlen. Hätte man das Buch stellenweise noch etwas gekürzt, hätte ich alle Sterne vergeben, aber so entscheide ich mich für gute 4 Sterne.