Ungewöhnlich aber gut

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litera Avatar

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Das Ungewöhnliche beginnt hier schon mit dem Umschlag des Buches. Vermutlich geht es mehreren Menschen wie mir, dass sie ein medizinisches Buch erwarten angesichts des Covers und des Titels. Es ist ein sehr gut recherchiertes Buch geworden, der Autor hat sehr gute wissenschaftliche Vorarbeit geleistet, insofern verwundert der erste Eindruck auch nicht.

Auch wenn es natürlich um ein wissenschaftliches Thema geht, um Rechtsmedizin, ist es sehr beeindruckend, wie es Tore Renberg gelingt, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Bereits der Beginn des Romans lässt erahnen, dass hier ein aussergewöhnlicher Autor am Werk ist. Doktor Johannes Schreyer wirkt von Anfang an gleichzeitig wie ein verschrobener Wissenschaftler aus alten Zeiten und dennoch so nah, dass man die Welt des Buches mit seinen Augen betrachten kann. Die Auseinandersetzung zwischen der dunklen Welt des Mittelalters und der Dämmerung des aufklärerischen Lichtes ist sehr gelungen.

Tore Renbergs Buch ist den Werken der aufklärerischen Literatur nachempfunden, und dennoch spürbar durch eine moderne Brille geschrieben. Eine klare Leseempfehlung.