Schon gestaltet, angenehm erzählt

Die optische Gestaltung fällt natürlich als Erstes auf und das äußerst erfreulich. Die zeichnerischen Elemente des Baums und der Katzen sind sehr hübsch gestaltet, dezent, zart und ansprechend. Sie passen zu dem, was ich mir nach dem Klappentext von dem Buch erwartete. Schon einmal sehr gelungen.

Auch die Erzählung gefällt mir gut. Ich hatte zuerst etwas Sorge, es könnte zu poetisch verspielt werden, wie es Bücher über Katzen häufig sind. Aber ich habe auch zwei Bücher mit ähnlicher "Katzenthematik" von japanischen Autoren, die ich sehr gerne lese, und dieses ist vom Stil her ähnlich. Die Erzählweise hat bei der Beschreibung des Baums und seiner Knospen etwas Berührendes, Bildhaftes. Auch die Erinnerung an den Vater war berührend und traurig, dabei aber erfreulich ohne Sentimentalität geschildert. So gefällt mir das, es ist gekonnt, weckt Empfindungen, ohne zu übertreiben.

Das Auffinden der Katzen und die Überlegungen, was mit ihnen geschehen soll, sind ebenfalls schön klar und schnörkellos beschrieben, sogar mit einigen amüsanten, aber auch sehr traurigen Elemente, die mal wieder zeigen, wie grauenvoll Menschen mit Tieren umgehen. Insgesamt stellt das Buch für mich eine gelungene Mischung dar, es weckt mehrere Empfindungen, auch die Geschichte der Erzählerin, die mit ihrem Leben hadert, macht neugierig.