Erschreckend (gut)

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Innerhalb des Textauszugs schildert der Autor Carlotto die Arbeitsweise mehrerer Verbrechersyndikate in mehreren Handlungssträngen. Allen gemeinsam ist die Tatsache, dass nicht nur eine neue Generation an die Spitze drängt, sondern dass sich diese von ihren Vorgängern unterscheidet. Es handelt sich hierbei nicht mehr um grobschlächtige tätovierte Ganoven, sondern sozusagen um Killer in Nadelstreifen bewaffnet unter anderem auch mit Smartphone und Laptop.
Ausgangspunkt der Handlung ist ein Waldstück rund um Tschernobyl, dort finden - von der UNO gefördert - Abholzungsarbeiten statt. Das Holz wird jedoch nicht entsorgt, sondern soll weiterverarbeitet werden, das radioaktive Material wird sich lt. Planungen nicht nur in Fertighäusern sondern auch in Pellets finden. Die Erlöse aus diesem Geschäft sollen nun nicht mehr den "Altganoven" zu Gute kommen, sondern der nächsten Generation, um das "Erbe" schneller antreten zu können, wird auch zu massiv zu Schußwaffen gegriffen. Ähnliche Konstellationen und Ambitionen schildert der Autor an verschiedenen Orten der Welt.
Die sachliche Beschreibung der Vorfälle, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, ruft Gänsehaut hervor und die Frage entsteht, wieviel Realität liegt in dieser Schilderung. Zusammengefaßt: Erschreckend gute Beschreibung furchtbarer Entwicklungen, so dass man trotzdem weiterlesen möchte.