brutal und verworren

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mrs-lucky Avatar

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Mit seinem Krimi „Die Marseille Connection“ greift der Autor ein aktuelles und brisantes Thema auf, die Eskalation des organisierten Verbrechens in Marseille, das in der Presse schon als „Hauptstadt des Verbrechens“ tituliert wurde. Hauptprotagonisten sind laut Klappentext vier junge aufstrebende Verbrecher, die die dortigen Verwicklungen nutzen wollen, um ans große Geld zu kommen.

In dem Roman nehmen die Machenschaften dieser vier jedoch nur einen kleinen Teil ein. Es gibt mehrere in einander verschlungene Handlungsstränge, die die Verwicklungen der organisierten Kriminalität und des Drogenhandels in Marseille und seine Verstrickungen in die ganze Welt aufzeigen, isbesonder nach Russland, Lateinamerika und Afrika.

Der Roman ist nicht einfach zu lesen. Es tauchen viele Personen auf, die nur rudimentär charakterisiert werden. Ereignisse reihen sich aneinander, zunächst ohne sichtbare Zusammenhänge, Erklärungen gibt es kaum. Besonders zu Beginn ist schwer, einen roten Faden zu finden. Mich konnte das Buch nicht begeistern. Aufgrund der vielen verwirrenden Namen und Ereignisse, sowie des Hin- und Herspringens zwischen den Schauplätzen, kommt keine richtige Spannung auf.

Viele Schilderungen sind einfach nur abstossend, brutal und vulgär. Unter den Charakteren ist kein Sympathieträger, selbst die Polizisten gehen mit menschenverachtender Gewalt vor. Vermutlich ist das Absicht, der Autor musste laut seiner Biographie am eigenen Leib die Willkür der Justiz kennen lernen.

Mir war der Krimi jedoch zu wirr aufgebaut, ich musste immer wieder zurück blättern, um mir in Erinnerung zu rufen, wer zu wem gehört, so dass mich die Geschichte nicht wirklich fesseln oder in ihren Bann ziehen konnte.