Carlotto, Massimo - Die Marseille Connection

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estha Avatar

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Spannend beginnt die Geschichte mit einer Jagd. Russische Mafia ist hier am Werk, Witali Saytsew, von allen "Pachan" genannt, hat hier das Sagen. Sosim Katajew ist bei der Brigada angesehen und respektiert. Er hilft bei der Finanzfragen und Möglichkeiten der Geldwäsche. Besonders interessant fand ich die Geschichte um die Abholzung der Wälder im Tschernobyl. Doch die Geschichte des Romans entwickelt sich anders, als ich zunächst vermutet habe. Sosim Katajew wird sowohl den Leser als auch die Mafiosi Brigada überraschen.
Unter einem neuen Namen wird er als Aleksandr Peskow nach Marseille versetzt, um für die Dromos - Gang zu arbeiten. Wie es einem Mafia Roman gebührt, geht es auch in dieser Geschichte, um Macht, Geld und Gewalt. Der Leser erlebt einige Morde und Hinrichtungen a lá Mafiosi, die erst verdaut werden müssen, im Laufe der Handlung. Doch leider lässt die Spannung im weiteren Verlauf etwas nach. Es sind zu viele Protagonisten, die nur andeutungsweise gezeichnet werden, an der Oberfläche erscheinen und wieder verschwinden, ohne eine bedeutende Rolle für die Handlung gespielt zu haben. Auch bei den Hauptcharakteren habe ich die charakteristische Tiefe, die einen Protagonist für den Leser lebendiger erscheinen lässt, vermisst. Die Handlung wirkt zum Teil verworren. Wobei die Liste der wichtigsten Figuren in dem Roman, die am Ende des Romans als Anhang, beigefügt ist, sehr hilfreich war. Das Buch lässt sich gut lesen, unterhält auch den Leser für diese Zeit, doch bleibenden Eindruck hat bei mir die Story nicht hinterlassen. Ich kann mir vorstellen, dass der Roman besonders für die Liebhaber der Romane über Mafia interessant sein könnte. Meine Bewertung schwankt zwischen drei und vier Sternen. Ich mag aber ganz besonders die Gestaltung des Buchs. Ein nobel wirkendes Cover in Schwarz-Grau-Weiß. Passend zu dem Roman und schön anzuschauen. Finde ich sehr gelungen.