Kein klassischer Krimi

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mastar Avatar

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Massimo Carlottos "Die Marseille Connection" ist ein moderner Krimi, der sich mit hochaktuellen Themen beschäftigt: von Waffen. und Drogenhandel bis hin zur Giftmüllentsorgung, greift Carlotto gesellschaftskritisch viele Themen auf. Dabei regt sein Krimi zum Nachdenken an, nicht nur weil die Kapitel mit Koordinaten überschriftet sind, sondern weil Carlotto unseine Welt und deren Grausamkeit zeigt, wie sie fast unvorstellbar ist.
Kurz zum Inhalt: eine Gang aus vier Verbrechern, allesamt hochgebildet und intellektuell, macht Marseille unsicher. Sie sehen nur eins: ihren Vorteil und vor allem Geld. Obwohl die Verbrecher durch Charakterzüge wie Liebe fast schon menschlich wirken, ist es erstaunlich, zu welchen Mitteln sie greifen um ihre Ziele zu erreichen. Der eine täuscht seinen Tod der russischen Mafia vor, der andere versteckt seine Machenschaften in einer Schönheitsklinik. Nur eine durchschaut die ganzen Spielchen: Kommissarin Bernadette Bourdet. Auch sie trägt bei ihrer Arbeit keine Samthandschuhe und tut alles, um "ihre" Stadt von dem Bösen zu befreien.
Obwohl der Krimi von Carlotto sehr detailgetreu und wahrscheinlich auch wahrheitsgemäß die heutige Situation der Finanzwelt beschreibt, ist sein Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig. Die einzelnen Figuren und Geschichten spielen meistens parallel und erst zum Ende ergeben sie ein vollständiges Bild. Der Leser muss sehr aufmerksam bleiben um nicht den roten Faden in der Geschichte zu verlieren. Damit gibt es nur drei Punkte für den Hintergrund des Buches.