Ausgang ungewiss...

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"Die Mauersegler" ist der erste Roman vom spanischen Autoren Fernando Aramburu, den ich las. Von der Thematik her erinnert die Geschichte ein wenig an "A long way down" von Nick Hornby. Hier wie dort geht es um einen Menschen, der des Lebens überdrüssig ist und beschließt, zu einem bestimmten Termin Selbstmord zu begehen. In "Die Mauersegler" ist es der Philosphielehrer Toni, der nach einer Trennung alleine mit seinem Hund Pepa lebt. Er befindet sich in seinem dritten Lebensjahrzehnt, zieht jedoch das düstere Fazit, dass er wohl soweit alles bereits erlebt hat, was vom Leben zu erwarten ist.
In vielen kurzen Kapiteln lernen wir mehr über die Menschen in Tonis Leben, wichtige Ereignisse, zentrale Begegnungen. Eine Tages taucht eine Frau in seinem Leben auf, die einen Hund hat, der seinen Namen trägt. Kann sie an Tonis Entschluss noch einmal rütteln?
Die Thematik des Roman fand ich sehr ansprechend, und ich war auf die Umsetzung sehr gespannt. Ich war schnell in der Geschichte drin, denn der Erzählstil ist durch die kurzen Kapitel, die 365 Tage bis zum geplanten Selbstmord, sehr temporeich erzählt. Die Symbolik der Mauersegler fand ich auch sehr gelungen, wobei ich hier natürlich nicht verrate, welche Bedeutung ihnen für die Geschichte zukommen.
Ein Jahr lang habe ich Toni durch sein Leben begleitet und mitgefiebert. Am Ende kann ich sagen, dass ich sehr froh bin, den Roman gelesen zu haben. Wem also die über 800 Seiten nicht abschrecken, dem empfehle ich die Geschichte sehr gerne weiter.