Ein Antiheld erzählt

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didier2134 Avatar

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Der erfolgreiche, spanische Schriftsteller Fernando Aramburu hat mit dem Roman "Die Mauersegler" diesmal einen interessanten Antihelden in den Mittelpunkt seiner Erzählung gestellt. Nach einem fulminanten und leicht zu lesenden Einstieg am Beginn verliert die Handlung danach an Abwechslung und spätestens nach 300 Seiten überlegt man sich ernsthaft, ob man die gesamte Buchlänge von über 800 Seiten durchhalten wird. Dabei ist das Buch gut geschrieben, aber der Protagonist ist nur mit Mühe auszuhalten. Selten habe ich eine Buchfigur erlebt die so egozentrisch und frauenfeindlich unterwegs ist. Positiv aufgefallen ist mir das Buchcover, es wirkt melancholisch und einsam, wohl der eigentliche Grundzustand des Antihelden. Auch die Bezüge zur aktuellen politischen Lage in Spanien sind passend gesetzt, ebenso die Einblicke in den Familienalltag. Mit halb soviel Seiten hätte es mehr Freude gemacht.