letzte Tage...

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komma-lerche Avatar

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Der Roman die Mauersegler von Fernando Aramburu verursacht in mir geteilte Gefühle. Zum einen kann man die Lebensüberdrüssigkeit von Toni gut verstehen und gleichzeitig trägt er zu seinem eigenen Unglück auch vermehrt bei. Durch die inhaltliche Verknüpfung der einzelnen kurzen 365 Kapitel erschließt sich langsam ein Bild seines Lebens. Leider bleibt er, mir zumindest, unsympathisch, denn alles und jeder ist mehr an seinem Unglück schuld, als er selbst, vor allem seine Exfrau bleibt sein rotes Tuch. Spaßig war eine Ehe mit ihm aber sicher auch nicht. An manchen Stellen hat mich die doch sehr derbe sexuelle Sprache gestört, die nicht immer notwendig gewesen wäre. Und trotzdem bleibt man an den 800 kleben, denn die Frage, ob er sich wirklich das Leben nehmen wird, schwebt eine ganze Zeit über den Ereignissen. Sein Freund Humpel ist eine wichtige Person für ihn und der einzige, mit dem er seine düsteren Freitodgedanken teilen kann. Wenn man sich für eine sehr detailliert Beschreibung von Gefühlssplittern und Ereignisbeschreibungen interessiert, ist der Roman auf jeden Fall empfehlenswert.