Tagebuch eines Antihelden

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maulwurf123 Avatar

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"Die Mauersegler" ist ein Roman des spanischen Autors Fernando Aramburu. Seit September diesen Jahres ist das 829 Seiten umfassende Hardcover im Rowohltverlag erschienen.

Die Coverfotografie ist stimmig mit dem Inhalt. Handelt die Geschichte doch von einem Protagonisten mit Hund, welcher in Madrid lebt.

Und darum geht es genau: Der Ich-Erzähler und Protagonist Toni ist Philosophielehrer an einem Gymnasium in Madrid und lebt nach Trennung alleine mit Hund. Das Leben liebt er nicht wirklich und so fasst er einen Entschluss: In genau 365 Tagen möchte er allem ein Ende setzen. Am 31. Juli beginnt das letzte Jahr und dieser Roman hat genau 365 Kapitel, eins für jeden Tag. Toni schreibt in den ersten Monaten über Erinnerungen an seine Ex-Frau und an seine Eltern. Doch dann kommt es zu einer unerwarteten Wendung: Die Begegnung mit einer Frau, deren Hund auch Toni heißt. Ein Zeichen!? Mit einem Mal gerät Tonis Plan ins Wanken...

Die Erzählform des Romans erinnert stark an ein Tagebuch. Fernando Aramburu lässt den Protagonisten und Ich-Erzähler ein Buch führen, in welchem dieser jeden Tag auf ein bis zwei Seiten sein Leben Revue passieren lässt. Dabei werden auch aktuellen Tageserlebnisse und die vielfältigen Ansichten des Philosophielehrers festgehalten. Die Aufzeichnungen selbst bewegen sich zwischen Gegenwart und Vergangenheit, was beim Leser eine Art Spannung erzeugt.

Mit dem Ich-Erzähler Toni hat Fernando Aramburu einen wahren Antihelden erschaffen. Zynisch blickt dieser aufs Leben und seine Erfahrungen zurück. Bei seinen Schilderungen nimmt er kein Blatt vor den Mund, so dass einige der Seiten regelrecht obszön sind. Diese offene und ehrliche Art lässt ihn jedoch die Sympathie des Lesers gewinnen. Gerne verfolgt man die letzten