tiefgründiges Mosaik über das Leben

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carl.a Avatar

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Ich war zunächst skeptisch als ich den Teaser des Romans las: was für eine skurrile Geschichte. Aber dem Autor Fernando Aramburu ist es gelungen ein mosaikartiges Kunstwerk zu schaffen, in dem sich tagebuchartig nach und nach das ganze verzweifelte Leben von Toni entfaltet, das er genau in einem Jahr beenden will. Diese Zeit dazwischen wird nun in dem Roman von Toni selbst dokumentiert. 365 Miniaturen voller Leben, die eigentlich als Abschiedstagebuch gedacht, aber für mich voller Liebe zum Leben stecken. Minutiös zeichnet Aramburu das alltägliche Leben des Protagonisten Toni nach. Stück für Stück enthüllt sich in dem Roman sein Leben, ein schön komponiertes Werk, in dem sich Gegenwart und Vergangenheit zu einem Gesamtkunstwerk fügt.
Fernando Aramburu präsentiert sich auch in seinem neuen Roman wieder als sehr exakter Beobachter, nicht nur des Lebens der Hauptperson des Romans Toni, sondern in vielen Seitenblicken wirft er enthüllende auf die Gesellschaft und Geschichte und dem Sinn des Daseins. Das Buch behandelt ein ernstes Thema, ist aber auf gar keinen Fall depressiv, sondern erzählt klar und auch ein wenig mit Augenzwinkern. Erfahrungen und Reflexionen über das Leben fließen hier wunderbar intelligent, tiefsinnig und zarter Leidenschaft zusammen.