Zutiefst berührend und menschlich

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Selten hat mich in den vergangenen Jahrzehnten ein Buch so berührt und angesprochen wie dieses. Die Dimensionen eines ganzen Lebens schwingen hier mit, unvorstellbar, dass jemand dabei kalt bleibt. Der Philosophielehrer Toni hat den festen Entschluss gefasst, seinem Leben ein Ende zu bereiten. Der Ich-Erzähler schwirrt wie ein Mauersegler zwischen seinen Erinnerungen und der Gegenwart hin und her. Eine Bilanz, eine Abrechnung mit seinem bisherigen Leben - philosophisch, nachdenklich, lakonisch, traurig und zutiefst berührend. Es wird deutlich, wie sehr ein Menschenleben vom Umfeld, von der Erziehung und der Zeitgeschichte geprägt wird - was macht das Leben lebenswert? Inhalt und Erzählform bilden einen gekonnten Widerspruch zueinander, das Lachen bleibt einem wiederholt im Halse stecken und es ist der herrlich ironische, flotte Schreibstil der hilft, das Gelesene zu verdauen. Kann die Begegnung mit einer Frau und ihrem Hund Toni mit dem Leben versöhnen? Ein, zugegeben, umfangreiches Buch, aber jede der über 800 Seiten ist ein Lesevergnügen.