Ein Kind der Musik

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Anna Marias Mutter ist siebzehn und arbeitet als Hure, zu erkennen an ihrem gelben Schal. Ein seltsamer und mindestens vierzig Jahre älterer Mann schneit eines Tages vorbei ... und neun Monate später wird ein kleines Mädchen geboren. Das die junge Frau nicht behalten kann. Unerwartet überlebt sie die Geburt und kann sich an einem freundlichen Ort ausruhen. Zwei Wochen später bringt sie ihre Tochter zur Mauernische della Pietà, sind die Babys älter, passen sie nicht mehr hindurch. Anna Maria wächst nun im Kloster auf und erhält Musikunterricht. Daraus muss sie etwas machen, das ist dem Mädchen schon früh klar.
Constable hat sich ein Frauenleben herausgesucht, über das in dreihundert Jahren zu sprechen gewesen wäre. Aber es ist ein weibliches Leben - und niemand hat davon erfahren, allenfalls am Rande im Schatten eines berühmten Mannes. Es ist anzunehmen, dass die Autorin gut recherchiert hat und dem Leser hier tatsächliche Fakten präsentiert werden, wenn vielleicht allgemein verpackt. Das Leben als junge Frau allein auf der Straße und im Bordell. Eine schwierige Geburt, das Kind ist nicht zu behalten. Und dann das Leben Anna Marias, so wie es viele wohl erlebt haben könnten. Präsens macht es lebendiger. Es ist ansprechend, wie geschrieben wird und interessant zu lesen.