Ein Fest für Literatur- und Geschichtsliebhaber

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singstar72 Avatar

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Marie Benedict nun also. Bereits Jessica Fellowes, eine Verwandte des "Downton Abbey"-Machers Julian Fellowes, hatte sich an den Mitford-Schwestern abgearbeitet, und hatte jeder Schwester ein eigenes Buch gewidmet. Benedict nimmt sich etwas Anderes vor; sie packt alle Schwestern zusammen in einen Band, und erzählt ihre Geschichte vor dem Hintergrund der politischen Wirren jener Zeit.

Der Tonfall der Autorin ist unverkennbar - sie versteht es, einem Stoff durch individuelle Details und elegante Erzählweise Leben einzuhauchen. Schon die Vorgänger habe ich geliebt - wie zum Beispiel den Band um Agatha Christie, oder um Hedy Lamarr. Auch vom Stil der "Mitford-Schwestern" bin ich sehr angetan.

Im Zentrum steht, wie sollte es anders sein, Nancy, die Schriftstellerin. Wie eine Kamera fokussiert sie ihre Schwestern, nimmt in den Blick, stellt Zusammenhänge her. So steckt man als Leser in einer faszinierenden Position, was zum Beispiel Dianas skandalträchtige Scheidung betrifft - man ist mittendrin, aber doch mit einem Blick von außen.

Nancys Perspektive hat Scharfsinn, aber auch Mitgefühl für die Schwächen von Menschen, das hat mir bisher gut gefallen. Auch interessant - Nancys Kapitel wechseln ab mit anderen Erzählweisen. Schriftstellerisch schon allein gut gemacht!

Ich bin wirklich extrem neugierig auf dieses Buch. Schon allein Nancys wegen - schließlich besitzt sie einen gewissen Rang in der literarischen Szene!