Faschismus mal anders

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leseliese Avatar

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Bisher hatte ich noch nichts von Marie Benedict gelesen, aber der Klappentext war interessant und ich wurde nicht enttäuscht. Die Mitfords gehören zum englischen Adel, haben allerdings während der Wirtschaftskrise in den 1920ern Federn lassen müssen. Die Töchter, allen voran Diana und Unity, sind sich für keinen Skandal zu schade und sorgen für Aufsehen. Interessant wird es, als die beiden sich dem Faschismus zuwenden und Unity sogar, schon fast wahnhaft, Hitlers Nähe sucht und nach Deutschland übersiedelt um ihrem Idol nahe zu sein. Gut recherchiert beschreibt Marie Benedict die Rolle der zwei Schwestern Diana und Unity Mitford während des Aufstiegs der Nationalsozialisten in Deutschland und der Etablierung der Faschisten in Großbritannien. Dabei werden sie stets beäugt von Schwester Nancy, die die Entwicklung kritisch sieht, ihre Meinung aber zunächst in Romanen kundtut. Die kurzen, tagebuchähnlichen Kapitel, jeweils aus Sicht einer der drei Schwestern, lassen sich gut und flüssig lesen. Erschreckend ist, dass das Ganze leider tatsächlich geschehen ist. Das Buch ist lesenswert und macht nachdenklich.