Zwischen Glamour und Grauen: Die Mitford Schwestern
Marie Benedict widmet sich in ihrem Roman Die Mitford Schwestern dem Leben von drei der berühmten Mitford-Schwestern, den „It-Girls“ der späten 1920er und frühen 1930er Jahre. Im Zentrum stehen Nancy und Diana, die eng verbunden sind, sowie ihre jüngere Schwester Unity, die Nancys Nähe sucht, als diese sich von ihrem Mann trennt und eine Affäre mit dem englischen Faschisten Oswald Mosley beginnt. Unity selbst ist ebenfalls eine überzeugte Anhängerin des Faschismus – ihre Überzeugungen führen sie schließlich bis ins nationalsozialistische Deutschland und sogar zu einem Treffen mit AH.
Nancy, die als Schriftstellerin ihren Ruf ausbaut, verfolgt die Verstrickungen ihrer Schwestern in die faschistischen Kreise mit Sorge und versucht, die Bedrohungen des Faschismus in ihren Büchern zu thematisieren. Im Buch wird Nancys Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive erzählt, während die Perspektiven von Unity und Diana aus einer nahen dritten Person wiedergegeben werden.
Der Roman ist ausgewogen zwischen den drei Erzählsträngen aufgeteilt. Besonders die Passagen über Unity und Diana sind beklemmend zu lesen, denn beide Charaktere stehen dem Faschismus treu und teils verliebt gegenüber. Die Schwestern pflegen engen Kontakt zu hochrangigen Nationalsozialisten und verbringen private Zeit mit ihnen, was Nancys Zweifel an deren Beziehungen und der politischen Bedeutung ihrer Verbindungen nur verstärkt – und dabei läuft einem kalt den Rücken hinunter.
Nach ihrem Erfolg mit Die einzige Frau im Raum, in dem sie die dramatische Geschichte einer Frau erzählt, die mit einem rechten Politiker verheiratet ist und auf ranghohe Faschisten trifft, hatte ich hohe Erwartungen an Benedicts neuestes Werk. Leider empfand ich die Sprache diesmal als distanziert und zu einfach; die Beschreibungen der Faschisten wirken bisweilen fast euphorisch, was die Lektüre für mich schwer verdaulich machte.
Die Geschichte der Mitfords bleibt dennoch faszinierend – schließlich pflegte die Familie Beziehungen zu Persönlichkeiten wie Winston Churchill und stand entfernt sogar den Kennedys nahe. Diana war mit Brauereierben Bryan Guinness verheiratet, und Nancy avancierte später zu einer gefeierten Schriftstellerin in England. Wer mit den teils verherrlichenden Beschreibungen der Nationalsozialisten zurechtkommt, wird Die Mitford Schwestern wohl als spannenden Einblick in eine außergewöhnliche Familie empfinden. Für mich allerdings machte dieser Ton es zu einem Buch, das ich nicht beenden wollte.
Nancy, die als Schriftstellerin ihren Ruf ausbaut, verfolgt die Verstrickungen ihrer Schwestern in die faschistischen Kreise mit Sorge und versucht, die Bedrohungen des Faschismus in ihren Büchern zu thematisieren. Im Buch wird Nancys Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive erzählt, während die Perspektiven von Unity und Diana aus einer nahen dritten Person wiedergegeben werden.
Der Roman ist ausgewogen zwischen den drei Erzählsträngen aufgeteilt. Besonders die Passagen über Unity und Diana sind beklemmend zu lesen, denn beide Charaktere stehen dem Faschismus treu und teils verliebt gegenüber. Die Schwestern pflegen engen Kontakt zu hochrangigen Nationalsozialisten und verbringen private Zeit mit ihnen, was Nancys Zweifel an deren Beziehungen und der politischen Bedeutung ihrer Verbindungen nur verstärkt – und dabei läuft einem kalt den Rücken hinunter.
Nach ihrem Erfolg mit Die einzige Frau im Raum, in dem sie die dramatische Geschichte einer Frau erzählt, die mit einem rechten Politiker verheiratet ist und auf ranghohe Faschisten trifft, hatte ich hohe Erwartungen an Benedicts neuestes Werk. Leider empfand ich die Sprache diesmal als distanziert und zu einfach; die Beschreibungen der Faschisten wirken bisweilen fast euphorisch, was die Lektüre für mich schwer verdaulich machte.
Die Geschichte der Mitfords bleibt dennoch faszinierend – schließlich pflegte die Familie Beziehungen zu Persönlichkeiten wie Winston Churchill und stand entfernt sogar den Kennedys nahe. Diana war mit Brauereierben Bryan Guinness verheiratet, und Nancy avancierte später zu einer gefeierten Schriftstellerin in England. Wer mit den teils verherrlichenden Beschreibungen der Nationalsozialisten zurechtkommt, wird Die Mitford Schwestern wohl als spannenden Einblick in eine außergewöhnliche Familie empfinden. Für mich allerdings machte dieser Ton es zu einem Buch, das ich nicht beenden wollte.