Klassischer Kriminalroman trifft auf Stand-up-Comedy – mit Erfolg!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
fever Avatar

Von

"Die mörderischen Cunninghams" hat mein Interesse bereits auf den ersten Seiten geweckt, wo die 10 Gebote des Detektivromans aufgeführt werden. Das ist einerseits hochinteressant und zeigt andererseits, in welcher Tradition sich der Roman versteht – oder möchte er vielleicht ganz gezielt mit dieser Tradition brechen? Ich bin richtig gespannt, ob sich diese 10 Gebote am Schluss als erfüllt oder ganz und gar ignoriert herausstellen werden. Diese Metaebene am Anfang des Romans gefällt mir sehr gut. Sie baut eine ironische Distanz auf, macht aber zugleich neugierig, wie das Buch mit Genrekonventionen umgehen wird.

Der Erzähler Ernest Cunningham hält auch mit den Vergleichen zum Kriminalroman nicht hinter Berg. Dumm nur, dass der Arme in seiner eigenen Familie ermitteln muss – und gegen sich selbst? Es ist ja nicht so typisch, dass sich jemand ganz zu Beginn eines Romans als Mörder outet. Da muss mehr dahinterstecken, und ich bin gespannt, es herauszufinden.

Die Leseprobe gibt definitiv einen guten Einblick in den Charakter des Buchs, der Lust auf mehr macht. Der lockere Erzählton ist humorvoll, aber nicht erzwungen witzig, sodass man schnell in den Lesefluss kommt. Besonders gut gefallen mir die knappen und trockenen Dialoge. Wie Ernie und sein Bruder sich wohl aus ihrer misslichen Lage befreien werden? Ich bin gespannt ...