Anders; und nicht so spannend wie erhofft

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Grund für den Kauf des Buches war der Blurb, dass es ein wenig wie "Knives Out" wäre - für mich einer der besten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Spoiler vorweg (denn nach allen Regeln der Kunst muss der Leser immer auch so viel wissen wie der Detektiv - oder so ähnlich): es war kein bisschen so.

Ich musste etwas länger überlegen, weshalb dieses Buch für mich nicht funktioniert hat.
1. Der Schreibstil ist eigenartig. Der Autor macht von unfassbar viel Foreshadowing und Zukunftsverweisen Gebrauch, sodass man als Leser eine leise Ahnung davon hat, was als (ggf. für den Mordfall sehr relevante) Information noch kommt. Teilweise fand ich das störend und fast immer frustrierend, insb. da es auch ein ein wenig "fauler" Ausweg ist, um (vermeintliche) Spannung aufzubauen. Insgesamt war diese Art für mich aber doch eher interessant als nervtötend.

2. Die Spannung hat ab-so-lut gefehlt. Durch ca. die erste Hälfte musste ich mich regelrecht quälen und mich dazu überreden, das Buch weiterzulesen. Danach wurde es nach und nach besser, aber aufgrund der Identität des ersten Opfers (ich will nichts spoilern) und so ganz ohne Mordmotive hatte ich persönlich kein großes Interesse herauszufinden, wer der Mörder ist - zumal es aus gewissen Gründen schwer war mitzurätseln.

Letztendlich habe ich dieses Buch also doch beendet und war alles in allem recht zufrieden mit der Auflösung; diese habe ich nur wenige Seiten vor dem Twist selbst erkannt, aber nicht früh genug, als dass es dem kleinen "Aha"-Effekt geschadet hätte.


Ich bin in dem Genre absolut unerfahren und daher relativ leicht zu überzeugen, da ich einfach keine Vergleiche zu anderen Werken ziehen kann. Daher kann ich mit absoluter Sicherheit sagen, dass die 3 Sterne sehr wohlwollend von einer Ahnungslosen gegeben wurden - im Krimi-Genre als Ganzes kann ich mir vorstellen, dass die Cunninghams schlechter abschneiden würden.