Eine kleine Herausforderung

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baby17 Avatar

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In dem Kriminalroman „Die mörderischen Cunninghams“ von Benjamin Stevenson lernen wir die doch sehr außergewöhnliche Familie Cunningham kennen.
In einem eingeschneiten Skiort findet ein Familientreffen statt, an dem wohl einige nur widerwillig teilnehmen. Zu viel ist in der Vergangenheit vorgefallen. Doch machen sie gute Miene zum Bösen Spiel. Als dann eine Leiche gefunden wird, beginnt der Erzähler Ernest mit seinen Ermittlungen. Schließlich hat ja die ganze Familie so ihre Geheimnisse.
Der Autor hat mich mit diesem Kriminalroman vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Nicht zuletzt der Schreibstil ist eine echte Herausforderung.
Die Leser werden vom Erzähler direkt angesprochen, was sich durch das ganze Buch zieht. Auch deutet er immer wieder unterschiedliche Geschehnisse oder Informationen an, um sie später wieder aufzugreifen. Beides hat meinen Lesefluss immer wieder unterbrochen und Verwirrung gestiftet.
Am Beginn werden den Lesern die 10 Gebote des Detektivromans nahegebracht. Für meinen Geschmack wird zu sehr versucht, die Handlung mit diesem Schema in Einklang zu bringen.
Die Charaktere sind gut gewählt, da sie ihre Rolle perfekt ausfüllen und sich somit gut in die Handlung einfügen. Auch die schwierigen Beziehungen untereinander werden deutlich.
Der Ort des Geschehens ist perfekt gewählt, sorgt er doch für die nötige Stimmung und gibt ein mulmiges Gefühl beim Lesen.
Auch hat der Krimi einen gewissen Charme und Witz, was der Handlung hilft. Jedoch wird dieses Mittel zu oft eingesetzt, so dass es nicht mehr locker wirkt.
Das Ende wiederum weiß zu überzeugen und auch die Wendungen in der Geschichte sind gelungen.
Es ist ein ungewöhnliches Buch mit viel Potential. Für mich war es jedoch von allem etwas zu viel.
Insgesamt hätte ich mir gewünscht, dass der Fokus mehr auf der Handlung liegt. Der Schreibstil überlagert aus meiner Sicht die Geschichte und nimmt dem Ganzen etwas die Spannung.
Mich lässt dieser Krimi ratlos zurück. Ich kann nur empfehlen, sich einen eigenen Eindruck zu machen, da ich mir vorstellen kann, dass es andere Leser durchaus anspricht.