Herrlich, humorvoll, satirisch

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bayerwald Avatar

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Das Buch "Die mörderischen Cunninghams - Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen" des australischen Stand-Up-Comedians Benjamin Stevenson macht schon auf den ersten Seiten sehr viel Spaß - und das ganze Buch hinweg. Ernies trockener Humor - der als Erzähler das ganze Buch begleitet - würde ich ja am liebsten als britisch bezeichnen, was aufgrund der Herkunft des Autors aber nun doch nicht ganz passt. Zu Beginn des Buches werden die zehn Gebote zum Schreiben eines Kriminalromans von Ronald Knox aufgelistet - eine tolle Einstimmung auf das folgende Leseerlebnis.
In den kommenden, sehr unterschiedlich langen Kapiteln erfährt man einiges über die verschiedenen Familienmitglieder der Cunninghams - der gebürtigen und auch der durch Lebenspartnerschaften und sonstige Geflechte Mitverwandten. Nichts davon aber in chronologischer Reihenfolge. Die Schreibweise finde ich genial - der Erzähler spricht oft direkt zum Leser - immer ehrlich natürlich - und gibt auch schon in den vorderen Kapiteln Einblicke auf spätere Leichen, Küsse und ähnliches - und das ohne auch nur im Ansatz irgendetwas zu verraten. Wer hat die Leiche auf dem Gewissen die im Skiresort aufgefunden wird und es mit der Familie Cunningham nicht nur einen, sondern einen ganzen Haufen vorbelasteter möglicher Verdächtiger gibt...
Mir hat das Buch aus dem List-Verlag richtig Spaß gemacht. Das Cover passt zum Buch, und trotzdem hätte dieser außergewöhnlich humorvolle Krimi meiner Ansicht nach ein noch auffälligeres Cover verdient, dass es im Büchergeschäft hervorblitzen lässt. Denn die Cunninghams bereiten wirklich ein außerordentlich unterhaltsames Lesevergnügen!