Klassisch und modern

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lesel93 Avatar

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Ein Kriminalroman der schon auf der ersten Seite an die große Namen der Spannungsliteratur Agatha Christie und Chesterton erinnert, legt die Latte hoch. Teilweise erinnerte die Lektüre aufgrund des guten Plots auch daran, andererseits schrieb Benjamin Stevenson doch eine ganz andere Art von Buch.

Gemocht habe ich seinen ruhigen unaufgeregten Erzählstil, der einen ereignisreichen Plot wiedergab. Zu schätzen wusste ich auch die vielen, detailliert gezeichneten Charaktere.
Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich die direkte Ansprache der Leser, was der Autor aber mit Selbstironie und Witz seines Protagonisten wettmachte. Dieser ist Ernest Cunningham, der uns in die Geheimnisse seiner Familie blicken lässt. Diese ist nicht ganz ohne, weil ein jeder von ihnen (wie der Titel schon verrät) jemanden auf dem Gewissen hat. Angesiedelt ist die gegenwärtige Handlung in einem Skiresort in Australien, bei einem großinszenierten Familientreffen. Sie sind nach längerer Zeit wieder vollzählig, da ein Familienmitglied gerade seine Haftstrafe abgesessen hat.
Gleich im Prolog verrät der Autor ganz unorthodox auf welchen Buchseiten es um Todesfälle gehen wird. Auch sonst ist es ein Krimi der anderen Art, nichtsdestotrotz fühlte ich mich bestens unterhalten.
Einen Stern ziehe ich wegen gelegentlicher Wirrungen in der Erzählung ab. Auf die Fortsetzung bin ich schon sehr gespannt.