Thriller und Familiendrama

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anneke Avatar

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“Jeder in meiner Familie hat jemanden umgebracht.“ Das klingt erst einmal krass und übertrieben. Im Laufe des Buches zeigt sich aber, dass wirklich alle aus Ernies Familie jemandem auf dem Gewissen haben.

Das Buch startet mit dem ersten Familientreffen seit Langem, nachdem Ernie, der Hauptcharakter, vor einigen Jahren seinen eigenen Bruder wegen Mordes ins Gefängnis gebracht hatte. Aber vor dem Skiresort wird ein Toter im Schnee gefunden. Wer in dieser Familie voller Killer war es also?

Die Geschichte war sehr humorvoll und spannend von Anfang an. Der Autor will sich an die Regeln klassischer Kriminalromane halten, deshalb präsentiert sich Ernie als zuverlässiger Erzähler, was er auch durchaus ist, aber es gibt trotzdem zahlreiche unerwartete Wendungen. Ernie lügt zwar nicht, er führt uns dennoch ein wenig an der Nase herum, um alles ein wenig spannender zu machen. Nicht jeder Autor würde das so gut hinbekommen.

Jedes Detail wird wichtig. Netterweise durchbricht Ernie ab und an die vierte Wand und weist uns auf diese Hinweise hin. Auch wenn mir nach wie vor nicht ganz klar ist, wie er es geschafft hat, aus solchen Kleinigkeiten den ganzen Fall aufzulösen, hat sich im Nachhinein alles gut zusammengefügt. Der Fall war nämlich ziemlich kompliziert und vielschichtig. Zwischendurch war ich durch die Hintergrundgeschichte etwas verwirrt und bin nicht ganz mitgekommen, am Ende war aber alles zufriedenstellend aufgeklärt.

Insgesamt war das Buch eine gute Mischung aus Familiendrama und Thriller. Es lädt zum Miträtseln ein und ist perfekt für kalte Wintertage.