Wie schreibe ich einen richtigen Krimi über meine Familie?

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daggi Avatar

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Nachdem Michael Cunningham seine Haftstrafe abgesessen hat, ist ein Familientreffen aller Cunninghams und PartnerInnen in einer Skihütte geplant. Selbst Ernest ist dabei, dessen Aussage damals maßgeblich zur Verurteilung seines Bruders beigetragen hat. Nach dem ersten Mord in Australiens Bergwelt beginnt die Tätersuche.

Der Krimi wird aus der Sicht von Ernest "Ernie" Cunningham erzählt, der gleich zu Anfang feststellt: "Jeder in meiner Familie hat jemanden umgebracht". Wie und warum werden wir im Laufe der Zeit erfahren.
Ernie ist Autor von einigen Ratgebern zum Schreiben von Detektivromanen und gibt an vielen Stellen sein Wissen zum Besten. Er wendet sich dabei direkt an uns und beschreibt, wie sich die Story nach den Geboten von Ronald Knox zu entwickeln hat.
Da sich neben der Familie nur die Besitzerin des Resorts, Juliette und Officer Crawford, ein nicht sehr fähiger Polizist, in der Hütte befinden, muss Ernie all sein Wissen anwenden, um den Fall zu lösen. Denn es bleibt nicht bei einem Toten und alles deutet auf einen Serienmörder hin. Dazu gibt es auch noch Einiges aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Die Auflösung war für mich dann doch etwas überraschend.

Es ist nicht immer leicht, den vielen Erzählsträngen und dem Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit zu folgen. Bei längeren Hörpausen dauerte es etwas, bis ich wieder den kompletten Durchblick hatte. Die Buchversion ist da sicher eher zu empfehlen. Allerdings schafft es Simon Jäger durch seine gekonnte Erzählstimme, Ernie lebendig werden zu lassen. Witzige Einschübe und Erläuterungen werden pointiert vorgetragen.

Fazit: Die Cunninghams (also die, die noch leben) sind ein wunderbar kunterbunter Haufen. Die erläuternde Erzählweise von Ernie hat mir gefallen und ich freue mich auf den geplanten Nachfolgeband.