gelungenes Krimi-Debüt

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Stefan Ulrich veröffentlichte unter dem ullstein Verlag unter der ISBN: 978-3-548-28294-3 seinen ersten Toskana-Krimi "Die Morde von Mocrone".

Staatsanwalt für Wirtschaftsrecht Robert Lichtenwald versucht in seinem Rusitico auf dem Gut Montecivetta in mitten der Maremma seinen inneren Frieden zu finden. Es war immer der Traum von ihm und seiner Frau Stefanie, sich einmal in der Toskana im eigenen Rustico zur Ruhe zu setzen. Jetzt sitzt Robert in seinem Rustico, aber ohne seiner Ehefrau Stefanie. Die ist im letzten Dezember von jetzt auf gleich ohne ein Wort gegangen. Stefanie hatte genug davon immer auf ihren Mann warten zu müssen. Immer musste er arbeiten, nie war für sie Zeit. Das hält keine Ehe auf Dauer aus. Als die Tochter Leo dann nach der Schule zu einem Sozialen Jahr nach Bolivien aufbrach, wurde Stefanie ihre Einsamkeit bewusst und sie musste ausbrechen aus ihrem Alltag. Wohin sie ging, erfahren wir im Buch (noch) nicht. Robert Lichtenwald denkt oft an seine Frau und langsam beginnt er zu verstehene, warum Stefanie gegangen ist. Akzeptieren kann er es nicht, er möchte sie gern zurück erobern, aber das ist schwer, weil er nicht weiß wo sie sich aufhält. Also bleibt Robert nichts anderes übrig, als sich selbst auf seinem Stück Land zu finden.

Diese Selbstfindung findet abrut ihr Ende, als er gemeinsam mit dem Conte des Gut's Montecivetta bei einem Ausflug einen ermordeten Zwitter findet. Neben der Leiche wird ein Amulett mit dem Symbol des Antichristen "666" gefunden. Auch der Fundort, eine alte Abteiruine, früherer Treffpunkt für Satanisten läßt den Täter im Kreis der Satanisten vermuten. Seltsam, dem Opfer wurde ein Buchstabe eingeritzt.

Kurz darauf sterben weitere Menschen, ebenfalls auf eine sehr bestialische Art und auch alle mit einem Buchstaben auf dem toten Körper versehen.

Als ihr Freund verhaftet und als Tatverdächtiger den Strafrichter vorgeführt wird, beginnt, Giada Bianchi, ansässige Lokalreporterin und Inhaberin eines Tabacci auf eigene Faust zu ermitteln.

Giada unterrichtet Robert Lichtenwald in ihrer Heimatsprache. Obwohl vom Charakter her völlig unterschiedlich, verstehen sich beide sehr gut. Sie bittet Robert um Hilfe, ihren Freund zu unterstützen und aus der Untersuchungshaft zu bekommen. Giada und Robert ermitteln auf eigene Faust und kommen schnell darauf, dass es sich keineswegs um Satanisten handelt sondern das die Morde wohl eher einen religiösen Hintergrund haben. Offenbar mordet sich ein kranker Geist durch die sieben Todsünden und versieht jedes Opfer mit dem Anfangsbuchstaben der Todsünde, welche für dieses Opfer stand.

Superbia: Hochmut (Übermut, Hoffart, Eitelkeit, Stolz)
Avaritia: Geiz (Habgier, Habsucht)
Gula: Völlerei (Gefräßigkeit, Unmäßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht)
Ira: Zorn (Wut, Vergeltung, Rachsucht)
Luxuria: Wollust (Unkeuschheit)
Invidia: Neid (Missgunst, Eifersucht)
Acedia: Trägheit

Als dann auch noch Giada's Sohn Leo entführt wird zieht sich der Kreis um die Verdächtigen immer enger und schon bald finden sich Giada und Robert in der Gewalt des religiösen Fanatikers.

Mit "Die Morde von Mocrone" ist dem Bestseller Autor Stefan Ulrich sein Krimi-Debüt gelungen. Das Buch ist spannend geschrieben und läßt sich gut an einem Stück lesen. Der Autor beschreibt sehr anschaulich die Landschaft der Maremma und läßt den Leser sehnsuchtsvoll an den nächsten Urlaub denken.

Bleibt zu hoffen das Herr Ulrich uns bald wieder mitnimmt in die wunscherschöne Maremma und uns wieder teilhaben läßt am Leben vom dottore avvocato.