Hochmut kommt vor dem Fall

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takabayashi Avatar

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Der Münchner Anwalt Robert Lichtenwald versucht in einem Sabbatjahr in seinem Häuschen in der Toskana mit seiner veränderten Lebenssituation klarzukommen: Seine Frau hat ihn verlassen, seine Tochter absolviert ein soziales Jahr in Bolivien, und er fühlt sich allein und überflüssig.
Doch bald ist er in Morcone in der Maremma mehr in eine Mordermittlung involviert, als ihm lieb ist.
Eines Morgens holt ihn der Grundbesitzer, der Conte, auf dessen Anwesen sein Bauernhaus liegt, zu einer Wanderung ab, und sie landen bei der malerischen Ruine einer Abtei aus dem 12. Jahrhundert. Dort stoßen sie plötzlich auf die Leiche einer Straßenprostituierten, eines Hermaphroditen, in dessen Haut ein großes „L“ geritzt ist.
Robert lernt die Lokalreporterin Giada Bianchi kennen, die ihn sogleich in ihre Recherchen einspannt. Es geschehen noch weitere Morde im Ort, den Opfern wird jedes Mal ein Buchstabe in die Haut geritzt. Die ermittelnden Carabinieri kommen nicht gut voran, während Giada und Robert so einiges herausfinden. Es geht bei den Morden um die sieben Todsünden
In einer anderen Rezension schreibt jemand, schon auf Seite 40 gewusst zu haben, wer der Täter ist. Das kann ich nicht bestätigen, erst nach etwa zwei Dritteln wies allmählich vieles auf eine Person hin, das schien mir aber vom Autor durchaus so gewollt zu sein. Ganz kurz vor Schluss serviert uns der Autor noch einen „Red Herring“, der einen noch einmal an der vermuteten Identität des Täters zweifeln lässt.
Ich fand den Krimi ganz nett und spannend, wenn auch nicht begeisternd: die beiden Hauptfiguren sind sympathisch, wir lernen viele Dorfbewohner kennen, es gibt eine stringente Krimihandlung und als Sahnehäubchen etwas italienisches Flair. Falls eine Serie daraus werden sollte, würde ich dem 2. Band durchaus noch eine Chance geben.