Was ist mit Dana Karasch geschehen
Dieser dritte Teil der Serie konzentriert sich ganz auf die Suche nach der vermissten Dana Karasch. Seit eineinhalb Jahren ist der BKA-Ermittler Art Mayer auf der Suche nach der Mutter der kleinen Milla. Diese wohnt im selben Haus wie Mayer bei ihrer dementen Großmutter. Der ansonsten so ruppige und eigensinnige Ermittler hat ein Herz für die achtjährige Milla und möchte unter allen Umständen vermeiden, dass sie aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen wird. Diese Erfahrung hat er am eigenen Leib als Kind im Heim und später bei Pflegeeltern gemacht. Er ist auch nach wie vor davon überzeugt, dass Dana noch lebt.
Wechselweise erfahren wir in zwei verschiedenen Zeitebenen zurück in die Vergangenheit von vor fünfzehn Jahren und der Gegenwart aus der Erzählperspektive von Dana, was sich damals zugetragen hat. Die beiden Zeitebenen sind perfekt aufeinander abgestimmt.
Alles fing damit an, dass Dana Bauer (Karasch) mit ihren Freunden Samuel (Sammy) Krieger, Richard Dressel, Adi Weber und Lissi Manderscheidt zu einer Party aufgebrochen sind. Danas Stiefvater Walter Bauer hatte zuvor Dana aufgetragen, auf ihren fünfjährigen Stiefbruder Rocco aufzupassen. Als Dana und ihre Freunde spät nachts betrunken zurückkommen, ist Rocco verschwunden und trotz einer groß angelegten Suchaktion nie wieder aufgetaucht. Dana ist getriggert, wenn sie darüber nachdenkt, was in der Zeit ihres Blackouts mit ihr geschehen ist.
Walter ist ein gewaltbereiter und zorniger Typ, der vor nichts zurückschreckt. Das Verschwinden seines Sohnes Rocco bringt das Fass zum Überlaufen. Er bedroht Dana und ihre Freunde mit einer Waffe und zwingt sie zu russischem Roulette mit einem Revolver - einem tödlichen Glücksspiel. Die Zerrissenheit der Personen wird bildgewaltig beschrieben.
Die Suche nach Dana wird konkreter, als Art eine mysteriöse Nachricht auf sein Handy bekommt, mit der er Hinweise auf Danas Verschwinden in einer verlassenen Wohnwagensiedlung in einem Waldgebiet außerhalb Berlins bekommt.
In diesem Lost Place finden die Ermittler in einem der Wohnwagen eine gefesselte Leiche, die mit gestreckten Armen unter dem Dachfenster eines Wohnwagens hängt. Das Opfer ist übel zugerichtet. Bei dem Toten handelt es sich um den angesehenen Richter am Kammergericht Berlin, Dr. Richard Dressel. Die Spurensicherung findet in unmittelbarer Nähe vergrabene menschliche Knochen und Schädelteile.
Bei allen Personen aus der Vergangenheit rätselt man, ob sie heute noch leben und welche Rolle sie im Vermisstenfall Dana spielen. Darauf konzentrieren sich die Ermittlungen von Art Mayer und seiner taffen Assistentin Nele Tschaikowski. Beide Figuren erleben wir als ambivalentes Ermittlerduo mit einer gesteigerten emotionalen Reife. Allerdings sollen sie in diesem Fall nicht weiter tätig sein. Art ist aus persönlichen Gründen zu nah dran an dem Fall und Nele ist nach der Geburt ihres Sohnes noch in Mutterschutz. Und es gibt noch einen weiteren Grund, warum Art und Nele nicht weiter in der Vergangenheit graben sollen. Trotzdem setzen sie sich über die Anweisung ihres Vorgesetzten hinweg und ermitteln weiter.
Die Geschichte ist vielschichtig angelegt. Es geht nicht nur um die Suche nach vermissten Personen und die Aufklärung eines Verbrechens, das vor fünfzehn Jahren geschehen ist. Es geht auch um eine rechtsradikale Vereinigung, die sich »WW - Wehrsportgruppe Wolfsrudel« nannte. Der Verfassungsschutz hatte einen V-Mann mit dem Decknamen »Wolf« darauf angesetzt. Diese Gruppe hat Attentate auf hochrangige Personen des Staates geplant.
Das Setting ist clever konstruiert, wenn es auch auf den ersten Seiten etwas Zeit braucht, um den richtigen Einstieg zu finden. Danach entwickelt sich schnell ein guter Spannungsbogen. Im letzten Drittel zieht das Tempo spürbar an. Cliffhanger bei den Wechseln der Zeitebenen tragen mit dazu bei. Es gibt viele überraschende Wendungen in diesem Fall mit einem Plot-Twist zum Ende hin, den man so nicht vermuten konnte.
Der Thriller dringt tief in die Psyche der einzelnen Figuren ein. Wir erfahren u.a. von einer dissoziativen Identitätsstörung einer Person. Sie schlüpft dabei in die Rolle der einen Person und dann wieder in die andere. Die ganze Haltung, Mimik, Stimme und das Vokabular übernimmt sie dabei. Das bringt Art und Nele in große Gefahr.
Fazit
Nach allen Büchern von Marc Raabe, die ich bisher gelesen habe, ist dieses Buch vielleicht das bisher Beste von ihm. Und dieser Eindruck bezieht sich nicht nur auf die aktuelle Reihe.
Trotz einiger Rückblenden auf vorangegangene Ereignisse kann man diesen dritten Band unabhängig von den ersten beiden Teilen lesen.
Wer gedacht hat, dass mit »Die Nacht« die Art-Meyer-Serie zu Ende geht, liegt falsch. Kaum ist dieser Band erschienen, gibt es schon den Hinweis auf einen vierten Band, der im Frühjahr des nächsten Jahres mit dem Titel »Im Morgengrauen« erscheinen soll. Es bleiben genug Fragen offen, die Raum für einen weiteren Band schaffen.
Wechselweise erfahren wir in zwei verschiedenen Zeitebenen zurück in die Vergangenheit von vor fünfzehn Jahren und der Gegenwart aus der Erzählperspektive von Dana, was sich damals zugetragen hat. Die beiden Zeitebenen sind perfekt aufeinander abgestimmt.
Alles fing damit an, dass Dana Bauer (Karasch) mit ihren Freunden Samuel (Sammy) Krieger, Richard Dressel, Adi Weber und Lissi Manderscheidt zu einer Party aufgebrochen sind. Danas Stiefvater Walter Bauer hatte zuvor Dana aufgetragen, auf ihren fünfjährigen Stiefbruder Rocco aufzupassen. Als Dana und ihre Freunde spät nachts betrunken zurückkommen, ist Rocco verschwunden und trotz einer groß angelegten Suchaktion nie wieder aufgetaucht. Dana ist getriggert, wenn sie darüber nachdenkt, was in der Zeit ihres Blackouts mit ihr geschehen ist.
Walter ist ein gewaltbereiter und zorniger Typ, der vor nichts zurückschreckt. Das Verschwinden seines Sohnes Rocco bringt das Fass zum Überlaufen. Er bedroht Dana und ihre Freunde mit einer Waffe und zwingt sie zu russischem Roulette mit einem Revolver - einem tödlichen Glücksspiel. Die Zerrissenheit der Personen wird bildgewaltig beschrieben.
Die Suche nach Dana wird konkreter, als Art eine mysteriöse Nachricht auf sein Handy bekommt, mit der er Hinweise auf Danas Verschwinden in einer verlassenen Wohnwagensiedlung in einem Waldgebiet außerhalb Berlins bekommt.
In diesem Lost Place finden die Ermittler in einem der Wohnwagen eine gefesselte Leiche, die mit gestreckten Armen unter dem Dachfenster eines Wohnwagens hängt. Das Opfer ist übel zugerichtet. Bei dem Toten handelt es sich um den angesehenen Richter am Kammergericht Berlin, Dr. Richard Dressel. Die Spurensicherung findet in unmittelbarer Nähe vergrabene menschliche Knochen und Schädelteile.
Bei allen Personen aus der Vergangenheit rätselt man, ob sie heute noch leben und welche Rolle sie im Vermisstenfall Dana spielen. Darauf konzentrieren sich die Ermittlungen von Art Mayer und seiner taffen Assistentin Nele Tschaikowski. Beide Figuren erleben wir als ambivalentes Ermittlerduo mit einer gesteigerten emotionalen Reife. Allerdings sollen sie in diesem Fall nicht weiter tätig sein. Art ist aus persönlichen Gründen zu nah dran an dem Fall und Nele ist nach der Geburt ihres Sohnes noch in Mutterschutz. Und es gibt noch einen weiteren Grund, warum Art und Nele nicht weiter in der Vergangenheit graben sollen. Trotzdem setzen sie sich über die Anweisung ihres Vorgesetzten hinweg und ermitteln weiter.
Die Geschichte ist vielschichtig angelegt. Es geht nicht nur um die Suche nach vermissten Personen und die Aufklärung eines Verbrechens, das vor fünfzehn Jahren geschehen ist. Es geht auch um eine rechtsradikale Vereinigung, die sich »WW - Wehrsportgruppe Wolfsrudel« nannte. Der Verfassungsschutz hatte einen V-Mann mit dem Decknamen »Wolf« darauf angesetzt. Diese Gruppe hat Attentate auf hochrangige Personen des Staates geplant.
Das Setting ist clever konstruiert, wenn es auch auf den ersten Seiten etwas Zeit braucht, um den richtigen Einstieg zu finden. Danach entwickelt sich schnell ein guter Spannungsbogen. Im letzten Drittel zieht das Tempo spürbar an. Cliffhanger bei den Wechseln der Zeitebenen tragen mit dazu bei. Es gibt viele überraschende Wendungen in diesem Fall mit einem Plot-Twist zum Ende hin, den man so nicht vermuten konnte.
Der Thriller dringt tief in die Psyche der einzelnen Figuren ein. Wir erfahren u.a. von einer dissoziativen Identitätsstörung einer Person. Sie schlüpft dabei in die Rolle der einen Person und dann wieder in die andere. Die ganze Haltung, Mimik, Stimme und das Vokabular übernimmt sie dabei. Das bringt Art und Nele in große Gefahr.
Fazit
Nach allen Büchern von Marc Raabe, die ich bisher gelesen habe, ist dieses Buch vielleicht das bisher Beste von ihm. Und dieser Eindruck bezieht sich nicht nur auf die aktuelle Reihe.
Trotz einiger Rückblenden auf vorangegangene Ereignisse kann man diesen dritten Band unabhängig von den ersten beiden Teilen lesen.
Wer gedacht hat, dass mit »Die Nacht« die Art-Meyer-Serie zu Ende geht, liegt falsch. Kaum ist dieser Band erschienen, gibt es schon den Hinweis auf einen vierten Band, der im Frühjahr des nächsten Jahres mit dem Titel »Im Morgengrauen« erscheinen soll. Es bleiben genug Fragen offen, die Raum für einen weiteren Band schaffen.