Wo ist Milla

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fredhel Avatar

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An den dritten Art-Mayer-Band bin ich schon mit hohen Erwartungen herangetreten. Dieser Ermittler ist mir ein Rätsel, denn mir persönlich gefällt es gar nicht, wenn ein Polizist sich über alle Dienstanweisungen hinwegsetzt und sein eigenes Ding durchzieht. Mayer ist so ein stachliger Typ, der fast alle Menschen auf Abstand hält und sich in kein Schema pressen lässt. Eigentlich haben derzeit nur drei Personen Platz in seinem Herzen. Eine ist das kleine Mädchen Milla aus der Nachbarwohnung. Als sie verschwindet ermittelt Mayer mal wieder auf eigene Faust. Es ist ein Fall, dessen Anfänge schon Jahre zurückliegen, über den aber nichts in den Akten zu finden ist und um den nun ein Kompetenzgerangel zwischen LKA und BKA beginnt.
Es ist wieder genauso spannend, wie ich erwartet habe, weil der Fall so viele lose Enden hat, aber auch, weil die Beteiligten ohne große Worte prägnant skizziert werden. Raabe arbeitet nicht mit Stereotypen, sondern lässt Menschen mit eigenen Charakteren vor dem inneren Auge des Lesers entstehen. So wie es aussieht, wird es zum Glück noch weitere Folgen mit diesem sperrigen Ermittler geben.
Hoffentlich werden auch die künftigen Hörbücher wieder von Peter Lontzek eingelesen. Mit seinem markanten Timbre zieht er seine Hörer direkt in seinen Bann.