Familiengeschichte mit Tiefgang

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aitutaki Avatar

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Die Leseprobe von „Die Nelkentochter“ hat mich emotional sofort abgeholt. Schon der Prolog, der in Sri Lanka spielt, ist intensiv und atmosphärisch – voller Sehnsucht, Schmerz und unausgesprochener Gefühle. Tessa Collins gelingt es mit wenigen Worten, eine dichte Stimmung zu erzeugen, die neugierig macht auf das, was noch kommt.

Der Schreibstil ist bildgewaltig und zugleich feinfühlig. Besonders beeindruckend ist, wie lebendig die Landschaften beschrieben werden – man meint, den Duft der Teeblätter zu riechen und das tropische Klima zu spüren. Die Sprache ist emotional, aber nie kitschig, und die Figuren wirken bereits in der Leseprobe sehr greifbar.

Die Geschichte rund um Lali, die sich nach dem Tod ihrer Grossmutter auf die Suche nach ihrer Mutter und ihrer eigenen Herkunft macht, verspricht eine berührende Familiengeschichte mit Tiefgang. Die Gedichtsammlung als Auslöser für ihre Reise ist ein schöner literarischer Kniff, der dem Roman eine poetische Note verleiht.

Insgesamt hat mir die Leseprobe sehr gut gefallen – sie macht Lust auf mehr und lässt erahnen, dass sich hinter der Geschichte ein grosses emotionales Geheimnis verbirgt.