Eine tolle Reise nach Sri Lanka

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hoelzchen Avatar

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Wenn man gerade keine Zeit hat zu reisen oder sich vielleicht nicht traut, dann einfach einen Roman von Tessa Collins lesen. Auch mit ihrem dritten Band aus der Reihe der „Blumentöchter“ schafft sie es, uns andere Länder und Kulturen näher zu bringen. In ihrem neuen Roman „Die Nelkentöcher“ entführt sie uns ins exotische Sri Lanka, früher bekannt als Ceylon. Die 25jährige Lali lebt in Cornwall und wurde von ihrem Vater alleine großgezogen. Ihre Mutter hat die Familie früh verlassen, ist in ihre Heimat nach Sri Lanka zurückgekehrt und hat den Kontakt komplett abgebrochen. Nun ist die Zeit gekommen und Lali möchte ihre Mutter kennenlernen. Hals über Kopf reist sie nach Sri Lanka, ohne zu wissen, was sie dort erwarten wird. Die Wiedersehensfreude ist groß, doch Lalis Mutter ist besorgt, denn angeblich gibt es einen Fluch, der die Frauen der Familie seit Generationen heimsucht. Viele Frauen sind früh verstorben und Lalis Großmutter ist in den Wirren des Bürgerkrieges in den 1980er Jahren spurlos verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Als Leserin ahnt man schon, welchen Verlauf die Handlung nehmen wird. Doch das trübt nicht die Lesefreude. Auch hier greift Tessa Collins das bewährte Konzept der zwei Zeitebenen auf. So erfahren wir in Rückblenden, was Lalis Großmutter widerfahren ist und in der Gegenwartsebene verfolgen wir Lalis Besuch auf Sri Lanka. Die Autorin versteht es, Emotionen zu übermitteln und beschreibt wunderschön die Farben und Erlebnisse die auf Lali einströmen. Auch lässt sie uns an Land, Leute, Kultur und historischen Begebenheiten teilhaben. Doch spart sie auch die schlimme Entwicklung des Bürgerkriegs nicht aus. Dieser ist mir zwar noch in Erinnerung, doch weiß ich wenig darüber. Somit habe ich wieder etwas dazugelernt. Wie schon in den Vorgängerromanen hat Tessa Collins sympathische Protagonisten geschaffen und die 496 Seiten vergehen wie im Flug. Die Autorin gibt ihren Romanen immer wieder neue Impulse. So werden hier selbstgeschriebene Gedichte von Lalis Mutter eingeschoben. Hier wäre weniger mehr gewesen und ich hätte darauf verzichten können, doch finde ich die Idee an sich charmant. Wer bislang noch nicht den Wunsch verspürte nach Sri Lanka zu reisen, wird es nach dieser Lektüre auf alle Fälle wollen. Ich wäre einem Besuch nicht abgeneigt und auch die von Lali hoch gelobten ayurvedischen Behandlungen klingen interessant. Nun freue ich mich auf den nächsten Band und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Neueinsteiger dieser Reihe werden sich sofort zurechtfinden, denn die Romane können unabhängig von einander gelesen werden.