Hat mich nicht abgeholt

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lealein1906 Avatar

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„Die Chroniken von Amber – Die neun Prinzen von Amber“ hat mir leider trotz tollem Cover nicht gefallen. Es geht um Corwin, der nach einem Unfall sein Gedächtnis verliert. Nach und nach gewinnt er seine Erinnerungen zurück: Er ist einer der neun Prinzen von Amber und da sein Vater verschollen ist, will er jetzt gegen seine Brüder und Schwestern um den Thron kämpfen.
Die Geschichte ist kompliziert, manchmal zu detailreich und manchmal zu schnell. Ich glaube, der Autor hat sich keinen großen Gefallen damit getan, dass Corwin ohne Erinnerungen aufwacht und so auch die Leser zu lange im Dunkeln bleiben. Für mich ist Amber immer etwas Abstraktes geblieben. Es passieren Vorgänge, die Corwin nicht versteht und die deswegen auch für den Leser unklar bleiben. Am Anfang verbringt er viel Zeit bei seiner Schwester, wo aber nicht viel Nennenswertes passiert, dann ist er auf einmal schon in der Schattenwelt. Dann wiederum überspringt der Autor auf einmal Monate oder sogar Jahre und man weiß gar nicht so genau warum. Das hätte man meiner Meinung nach auch Straffen können. Die große Schlacht ist ein einziges unsinniges Blutvergießen. Und was mir auch gar nicht gefällt, ist dass (bis auf Bündnisse) alle Schwestern und Brüder untereinander verfeindet sind und sich nicht im Mindesten vertrauen. Sowas ist doch keine Familie und sollte auch nicht in einem Buch herübergebracht werden.
Es gibt einige Ansätze, die mir gut gefallen haben, wie die Ideen der Schattenwelten und das Kartenspiel mit den Jokern. Von solchen Sachen hätte ich mir noch viel mehr erhofft. Aber im Großen und Ganzen ist es in meinen Augen eine Geschichte, die entweder zu viel oder zu wenig erzählt und mich einfach oft die Stirn hat runzeln lassen. Wenigstens das Ende ist versöhnlich, deswegen gebe ich zwei Sterne für dieses Buch.