Da geht noch mehr!

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ninas_buecherbasar Avatar

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Colson Whitehead hat den Pulitzer Prize nicht umsonst gewonnen. Das Lesen seiner Bücher macht unfassbar viel Spaß, setzt Emotionen frei und sein Sprachstil ist außergewöhnlich und unfassbar gut. Auch in „Die Nickel Boys“ sticht dieser Schreibstil hervor und war am Ende einer der wenigen Gründe, warum ich noch mit Freude weitergelesen habe. Denn leider konnte das Buch mich inhaltlich nicht so ganz überzeugen. Es gibt viele Längen und einige Passagen, die wirklich sehr langweilig waren. Dann aber gab es auch viele düstere und schockierende Momente, von denen ich mehr mehr gewünscht hätte. Dem Leser wird, was die Grausamkeiten in der Anstalt angeht, doch sehr viel Interpretationsspielraum gelassen, von dem ich nicht sicher bin, ob er mir gefällt. Der Protagonist hingegen war wieder genial entwickelt, von Beginn an total sympathisch und man kann sich sehr gut in ihn hineinversetzen. Die Wendung am Ende hat mich staunend dagelassen und kam für mich total überraschend - so hätte das gesamte Buch sein müssen. Auch die letzte Szene im Restaurant war super gut, total berührend. Grundsätzlich ist da aber noch viel Luft nach oben.
Optisch ist das Buch übrigens der Wahnsinn - diese Form von einem Buchumschlag habe ich bisher noch nie gehabt und finde die Idee sehr cool. Das Cover ist auch genial. Insgesamt würde ich 3,5/5 Sternen geben.