Das Hörbuch ging für mich nicht auf.

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Inhalt (in meinen Worten):

Der junge Elwood ist für viele aus seinem Viertel ein Vorbild dessen, was man als Jugendlicher in einem Ghetto in Florida Anfang der 1960ern schaffen kann: Er erhält einen Platz am Collage. Als schwarzer Junge, der nur bei seiner Großmutter lebt. 

Er ist aufgeregt, als er sich auf den Weg zu diesem Collage macht und beginnt den größten Fehler seines Lebens:

Er steigt zu einem Fremden ins Auto. Nein, dieser Mann will ihm nichts. Doch trotzdem hält die Polizei dieses Auto an und es stellt sich heraus, dass es geklaut worden ist. Natürlich glaubt ihm keiner, dass er nur zufällig dadrin war. Warum auch: Er ist immerhin schwarz und das Gerichts-Verfahren ist fehlerhaft und ungenau. Elwood, der eigentlich eine glänzende Zukunft vor sich hatte, landet in der Besserungsanstalt Nickel und was dort abgeht, möchte niemand jemals erlebt haben ...

Über Missbrauch, Peinigung und anderen schrecklichen Dingen ... 

Erwartungen:

Schon hoch. Die Hörprobe klang gut und der Klappentext ebenfalls.

Idee:

Im Nachwort heißt es, dass die Geschichte fiktiv, aber auf einer realen Besserungsanstalt basiert, die 1900-2011 in Florida, USA, existierte. 

Sie soll wachrütteln, auf die Zeiten während der Rassentrennung hinweisen und auch, wie es danach war.

Charaktere:

Elwood ist viel zu gut, um in so einer Anstalt unterzukommen.

Sprecher:

Mmmh. Ich habe schon etwas von Torben Kessler gehört. Aber ich weiß auch nicht. Es klang sehr deprimiert - natürlich ist es im Sinne der Geschichte. Doch irgendwie ... Hat es sich teilweise sehr lieblos und bedrückt angehört. Außerdem wurde das N Wort viel zu oft gesprochen, dass dann irgendwie sogar mit mehr ausdruck.

Stil:

Ich musste mich durch die Geschichte quälen.

Fazit:

Die Geschichte geht sehr weit hinein, aber durch das N Wort konnte ich mich oft nicht mehr darauf konzentrieren, denn es hat mir Übelkeit beschert, da ich dieses Wort weder denken, noch sprechen, noch lesen will. Natürlich sollte es den Ausdruck dessen darstellen, was viele über schwarze Personen denken. Aber warum so oft? Und wieso hätte man es nicht umschreiben können? Genau das hat mich unfassbar abgeschreckt. Es hat sich mir nicht erschlossen, warum es so oft genannt werden musste. Andere Wörter wären durchaus möglich gewesen. Zudem hatte ich Probleme mit dem Hörbuch selbst.

Gesamtbewertung:

Cover: Genau deshalb wollte ich es lesen/ hören

Titel: Die Besserungsanstalt "Nickel" wurde nach dem Geldstück mit dem selben Namen benannt.

Inhalt: Ich wollte, dass es mich fesselt und mitnimmt. Aber Ich bin nicht mit zurecht gekommen. Mir taten die Jungs unglaublich leid. Aber auf Grund des Erzählstils ist es vermutlich nicht so herübergekommen, was mich wahnsinnig frustet. Weil der Sprecher es so trocken und distanziert interpretierte - zumindest für meinen Geschmack. Ich glaube, wenn ich es gelesen hätte, wäre ich tiefer rein gekommen. Normalerweise finde ich Hörbücher wahnsinnig toll, aber ich denke, in diesem Fall ist es für mich nicht aufgegangen. Zumal das N - Wort hinterher wie ein Karussell in meinem Kopf schwirrte und das hat mich unfassbar genervt. Weil ich nicht so bin und ich es einfach nicht verstehen kann, warum man es überhaupt in einer Geschichte unterbringen muss. Schließlich ist es rückwirkend erzählt. Das regt mich auf und hat die Story an sich für mich zerstört. 

Elwoods (fiktive) Geschichte aber ging mir nahe und hat mich so traurig gemacht.