Ein Buch das wütend macht

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Auf den ersten Blick scheint "Die Nickel Boys" von Colson Whitehead nichts unerwartetes zu versprechen. Jungs die in einer Erziehungsanstalt grausames Leid und Ungerechtigkeit erfahren. Trotzdem birgt es die ein oder andere unerwartete Wendung.

Whitehead schafft es, die Brutalität dieses Genres noch zu steigern. Dabei meine ich nicht die Beschreibung körperlichen Missbrauchs. Es ist nicht angenehm zu lesen, ich hatte allerdings schon grausamere Szenen in Büchern. Ich meine die eigene Wut und die Fassungslosigkeit, die das Buch heraufbeschwört. Ich bin das Gegenteil des Hauptcharakters Elwood, aber für die Dauer des Hörbuch schien seine Geschichte zu meiner zu werden. Was vor allem der Stimme von Torben Kessler geschuldet ist. Seine anfangs leicht zittrig wirkende Stimme, gewinnt schnell an Festigkeit und schafft es die Hörer Teil der Geschehnisse zu machen.

Das Buch zeigt einen die verschiedenen Facetten die Rassismus annehmen kann. Die fiktionale Geschichte gewinnt mit den ehemals real existierenden Besserungsanstalten an Intensität.