" Ein Gefühl der Würde "

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schokoflocke Avatar

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Für den sechzehnjährigen Elwood gehören Rassismus und Rassentrennung zum Alltag,er kennt keine andere Welt , als die,in der er zum Gesellschaft zweite Klasse gehört.Die neuen Gesetze und vorallem Martin Luther King geben aber Elwood Hoffnung auf eine bessere Zukunft und sein Beitrag soll seine Bildung sein.Da er klug ist und fleißig lernt bekommt Elwood die Möglichkeit College-Kurse zu besuchen,was für ihn eine großartige Chance ist.Wegen seinen begrenzten finanziellen Möglichkeiten ,fährt er zu College per Anhalter.Dass das Auto gestohlen wurde,weißt Elwood natürlich nicht,das interessiert die Polizei und den Richter aber nicht und er wird zu zwei Jahren in einer Besserungsanstalt veurteilt.Allerdings sind in der Anstalt Gewalt und Missbrauch die einzigen "Erziehungs" Methoden.
Inspiriert von einer wahren Geschichte erzählt der Autor von Rassismus,Gewalt und sozialen Ungerechtigkeit in der USA der sechziger Jahre.Zweifellos ein wichtiges Thema,was das Buch auch lesenswert macht,mir persönlich hat die Umsetzung nicht besonders gut gefallen.Den Schreibstil fand ich holprig,unpersönlich und distanziert,ich konnte keine Bindung zu Elwood aufbauen und deswegen hatte die Geschichte nicht die emotionale Wirkung,die sie eigentlich haben sollte.Natürlich sind Gewalt und die Ungerechtigkeit in der Geschichte deutlich spürbar,aber im Vergleich mit anderen Büchern dieser Art,fand ich "Die Nickel Boys " doch bisschen blass. Das Problem war glaube ich,dass der Autor nicht nur die Geschichte von Elwood erzählen wollte,sondern den ganzen Ausmaß und Viellschichtigkeit von Rassismus,was auf 220 Seiten doch recht schwierig ist und bei mir ein Gefühl von Oberflächtigkeit hinterlassen hat. Leider bin ich mit dem Buch nicht ganz zufrieden,es ist aber wie immer die Frage des Geschmacks,zum Nachdenken bringt die Geschichte auf jeden Fall.