Thema von zeitloser Wichtigkeit

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"Die Nickel Boys" von Colson Whitehead spielt in den USA Anfang der Sechziger Jahre. Die Geschichte beginnt mit dem jungen 16-jährigen Elwood, der bei seiner Großmutter in einem schwarzen Ghetto in Tallahassee aufwächst. Er ist anders als seine gleichaltrigen Freunde und zeigt einen großen Wissensdurst. Ganz besonders interessiert er sich für Martin Luther King und die gegenwärtige Freiheitsbewegung der schwarzen Bevölkerung. Mit einer Zusage für ein Collegeplatz geht für ihn ein Traum in Erfüllung. Doch das Leben hat ein anderes Schicksal für ihn vorgesehen ... Durch einen unglücklichen Zufall gerät er in Schwierigkeiten mit dem Gesetz und wird ohne eine gerechte Verhandlung in die Besserungsanstalt Nickel Academy überführt. Diese erweist sich als eine Brutstätte der Gewalt, des Missbrauchs und der Unterdrückung.

Whitehead widmet sich in diesem Roman, welcher zu einem Teil auf realen Begebenheiten und Erfahrungen beruht, dem leider im noch aktuellen Thema des Rassismus in der amerikanischen Geschichte. Auf die ihm eigene Erzählweise, taucht der Leser zusammen mit Elwood in das Leben in der Nickel Academy ab und wird Zeuge der grausamen Begebenheiten, die sich dort zutragen. Whitehead spielt dabei geschickt mit Rück- und Ausblenden des Protagonisten und überrascht am Ende mit einem Twist, den ich so nicht erwartet habe.

"Die Nickel Boys" ist für mich eine klare Leseempfehlung für alle, die an diesem Punkt der amerikanischen Geschichte interessiert sind. Eine Geschichte, die sich so auch an vielen anderen Orten der Welt zugetragen haben könnte oder sogar hat. Leider.