1929

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Schon das sehr gelungene Cover macht Lust auf das Buch. Dieses besticht dann vor allem mit einer wunderbar bildhaften Sprache und einer authentischen Schilderung von Schauplätzen, Personen und Zeitgeist. Ein echtes Lesevergnügen, das den Leser mit in die Welt der 1920er Jahre nimmt. Fast zwangsläufig entdeckt man dort Parallelen zur heutigen Gesellschaft der 2020er und hofft, dass die Warnzeichen diesmal früher erkannt werden…
Die Story selbst hat ihren Mittelpunkt in der Person des Fotoreporters Theodor Jung, seiner Frau und deren Familie. Sie treten eine Schiffsreise in den Oman an, in deren Verlauf sie auf allerlei unterschiedliche Charaktere treffen, vom Berliner Gangster bis hin zur skandalumwitternden Nackttänzerin sind alle dabei und tragen zur faszinierenden Atmosphäre bei.
Der Plot der Kriminalgeschichte (das Verschwinden von Theos Frau) gerät dabei fast zur Nebensache und gehört auch nicht zu den Stärken des Buches. Die dadurch erzeugte Spannung lässt im Verlauf des Buches merklich nach, und die Auflösung ist auch nur bedingt schlüssig. Das tut dem positiven Gesamteindruck jedoch kaum Abbruch, eindeutige Leseempfehlung!!