Abenteuer auf See

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Inhalt:
Theodor Jung, ein kriegstraumatisierter Reporter, reist mit seiner Frau Dora und ihrer reichen Familie auf einem Ozenadampfer Richtung Orient, um eine Fotoreportage zu machen. Doch die Schifffahrt entwickelt sich anders als geplant. Dora verschwindet plötzlich spurlos, und Theodor steht im Verdacht etwas damit zu tun zu haben. Mehr noch: Dora soll plötzlich niemals an Bord gewesen sein! Theodor beginnt zu ermitteln und zweifelt doch gleichzeitig an seinem Verstand.

Meine Meinung:
Lange habe ich keinen Krimi mehr gelesen. Auf diesen hier, der so viel Retro-Charme ausstrahlt, hatte ich jedoch große Lust. Und wurde dahingehend nicht enttäuscht. Cay Rademachers Schreibstil ist atmosphärisch, die wilden 20er werden sprachlich elegant und bildlreich zum Leben erweckt. Der Autor hat merklich sehr fundiert recherchiert. Die Geschichte erinnert ein wenig an einen Abenteuerfilm und hat definitiv Kinopotiential!
An manchen Stellen erscheint mir die Handlung etwas konstruiert. Die Geschehnisse fließen nicht ganz so natürlich, wie ich mir das bei Spannungsliteratur erhoffe. Dennoch ist der Kriminalfall rund um Theodor und Doras Verschwinden wirklich spannend und wird zusätzlich bereichert von zahlreichen originellen Nebencharakteren.
Besonders gut gefallen hat mir außerdem die Aufmachung des Buchs. Auf den Innenseiten des Buchdeckels ist eine bunte Karte mit der Reiseroute abgedruckt, welche die Passagiere im Buch zurücklegen. Für solche kleinen Extras bin ich ja immer Feuer und Flamme.

Fazit:
"Die Passage nach Maskat" von Cay Rademacher ist ein wirklich gelungener Krimi der alten Schule, den ich sehr gerne gelesen habe. Hervorstechend sind das wundervoll beschriebene Setting und die spannenden historischen Hintergründe. Eine klare Leseempfehlung!