Eine Schiffspassage ins Verderben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
floh38 Avatar

Von

Das Buchcover stimmt auf eine Reise auf einem Luxusdampfer der späten Zwanziger Jahre ein.
Der Fotojournalist Theodor Jung aus Berlin begleitet seine Frau Dora und deren reiche Hamburger Familie, die ihn verachtet, auf einer Schiffspassage von Marseille nach Maskat, die dort neue Geschäftsfelder für ihren Gewürzhandel erschließen wollen.
Es ist ein Versuch Jungs, die Ehe zu retten, die seit langem in der Krise steckt.
Kurz nachdem Dora ihm eröffnet hat, dass sie nach 10 Jahren endlich schwanger geworden sei, verschwindet sie spurlos.
Die Schwiegerfamilie und andere Mitreisende behaupten, Dora nicht gesehen zu haben. Sie sei nie an Bord gewesen. Alles, was auf sie hindeutet, ist verschwunden. Jung ist verunsichert und verzweifelt. Hat er sich alles nur eingebildet? Nur die Kabinenstewardess Fanny, die selbst einen schweren Verlust erlitten hat, bestätigt ihm, dass Dora an Bord war und will ihm helfen.
Im Laufe der Handlung muss sich Jung einigen unangenehmen Wahrheiten über den Charakter seiner Frau stellen.
Die Stimmung der späten Zwanziger Jahre, das dekadente Leben, der Drogen-und Alkoholkonsum, die Mode - all das wird sehr detailliert beschrieben und eingefangen.
Die Handlung ist nachvollziehbar und auch spannend, der Schreibstil flüssig.
Nun kommt das große Aber: Das Ende ließ mich enttäuscht zurück. Es war antiklimatisch, es fehlte der große Showdown.