Geschäfte im Orient

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clara_fall Avatar

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Die Kaufmannsfamilie Rosterg macht sich per Schiff auf den Weg in den Orient, um neue Handelsgeschäfte zu tätigen. Begleitet wird sie von ihrem Prokuristen Lüttgen und vom Schwiegersohn der Tochter, Theodor Jung, ein erfolgreicher Fotoreporter, der diese Reise nicht nur beruflich nutzen möchte. Er spürt, dass seine Frau besonderen Schutz braucht. Noch bevor das Schiff in Hamburg ablegt, bekommt er die erste Drohung von Lüttgen, dass er die Scheidung einreichen und die Reise abbrechen soll. Weitere undurchsichtige Personen besteigen das Schiff mit unterschiedlichen Absichten und für Theodor entwickelt sich diese Reise schon bald zu einer lebensgefährlichen Angelegenheit ...

Es ist mein erstes Buch dieses Autoren und ich war von der ersten Seite an gefesselt von diesem bildhaften Schreibstil. Eine Reise in den Orient bietet sich hervorragend an für solch einen Stil - die unterschiedlichen Personen an Bord, das ständig wechselnde Wetter auf See, die Hafenstädte mit ihrer einzigartigen Architektur und ihren Basaren voller Farben und Düfte - das alles beschreibt Herr Rademacher so umfangreich in allen Facetten, dass es nicht schwerfällt, Bilder vor dem geistigen Auge aufziehen zu lassen. Dafür würde ich die volle Punktzahl vergeben. Doch die Handlung selbst, Theodors Suche nach seiner vermissten Frau, überzeugt mich einfach nicht. Bis kurz vor dem Ende des Buches hatte ich noch Hoffnung, dass es eine große Wendung gibt, aber es bleibt mehr oder weniger dem Leser überlassen, welch ein Ende er dem Geschehen geben möchte. Der Krimi hätte das Zeug zum Knaller gehabt, immer wieder hat mich die Handlung an Agatha Christie erinnert, aber leider lege ich recht enttäuscht das Buch zur Seite. Volle Punktzahl für das Cover ... man erkennt sofort, welches Zeitalter das Buch mitbringt und jeder 20er-Jahre-Fan wird danach greifen.