Intrigen, Mord und Totschlag auf dem Luxusliner Champollion

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elkestricker Avatar

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Der Krimi von Cay Rademacher beginnt detailreich und ruhig mit dem Einchecken in Marseille und nimmt im Lauf der Reise immer mehr an Fahrt auf. Man wird zurückversetzt in die goldenen zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts, erlebt das privilegierte Leben der obersten Reichen und wirft nur einen kurzen Blick auf die Lebensweise der dritten Klasse.
Gleich zu Anfang werden die Spannungen innerhalb der Familie und des Unternehmens deutlich und mit dem Verschwinden von Dora, der Ehefrau des Protagonisten, Unternehmerstochter mit eigener Firma in Berlin, fängt das große Rätselraten an. Alle Passagiere der Luxusklasse sind in die Intrige verwickelt und nichts ist wie es scheint. Die Figuren kommen aus aller Herren Länder, von der Adeligen Engländerin bis zur Berliner Nackttänzerin, vom jungen Amerikaner bis zum Mitglied eines Berliner Ringvereins ist alles dabei. Erst nach und nach werden die Geheimnisse aufgelöst und am Ende ist es Zeit für einen Neuanfang.
Mir hat der Roman ausgesprochen gut gefallen, weil nicht nur die Auflösung eines Kriminalfalls im Mittelpunkt steht, sondern ein wunderbares Bild der Gesellschaft dieser Zeit vor der Weltwirtschaftskrise gezeichnet wurde ohne zu langweilen.
Ich habe bisher noch keine Romane des Autors gelesen, doch dieser Krimi macht Lust auf mehr.