Kämpft mit den Erwartungen an das Genre

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katercarlo Avatar

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Es versuchen sich immer wieder Autoren am Krimi im Kreuzfahrtsetting. Dabei lässt sich der Charme von Agathe Christie heraufbeschwören, mit der Atmosphäre auf See und in fremden Ländern spielen. Ebenso wie der Reiz darin besteht dank begrenztem Platz und wenigen Figuren eine besonders klug ausgetüftelte Geschichte zu schaffen.
Das alles macht die Verlockung eines solchen Krimis aus und sind gleichzeitig die größten Herausforderungen. Hürden, die „Eine Passage nach Maskat“ nimmt, dabei aber immer wieder ins Straucheln gerät.
So bleibt das Buch, gerade am Anfang, zu stark an Nebensächlichkeiten hängen. Es will die Stimmung an Bord, die Personen, den Protagonisten, die Sehenswürdigkeiten entlang der Reiseroute, den damaligen Stand der Dinge beschreiben und verliert dadurch den zu lösenden Fall immer wieder aus den Blick. Die Geschichte ist damit zwar nett zu lesen, aber wirklich viel Spannung kommt nie auf.
Gleichzeitig sind der Plot und der Protagonist nicht gewieft genug, um sich mit Krimiklassikern, a lá Agatha Christie zu messen. Das ist enttäuschend und schade.
Am Ende war es eine nette Geschichte, die vor allem einen Eindruck von der damaligen Zeit und dem Ägypten Anfang des 20. Jahrhunderts vermittelt. Der zu lösende Fall war ganz okay, aber sicherlich nicht herausragend. Das Buch ist damit wohl am besten bei Lesern aufgehoben, die zwar gerne Krimis lesen, aber noch lieber historische Romane.