Leseempfehlung für eine Seereise in den Goldenen Zwanzigern

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martinchen Avatar

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Der Fotoreporter Theodor Jung reist im Spätsommer 1929 mit seiner Frau Dora, deren Familie und dem Prokuristen der Firma auf dem luxeriösen Ozeanliner Champollion von Marseille nach Maskat im Oman. Theodor ist seit seinen Erlebnissen im I. Weltkrieg traumatisiert und wird von seiner Frau und deren Familie als Schwächling angesehen. Dann verschwindet Dora spurlos. Theodor sucht sie verzweifelt, auch weil er merkt, dass er der einzige Verdächtige ist.

Cay Rademacher, Jahrgang 1965, ist freier Journalist und Autor und lebt mit seiner Familie in Frankreich. Bekannt ist vor allem seine neun Fälle umfassende Provence-Serie.

Sehr ruhig und detailliert beschreibt Cay Rademacher die Reise nach Maskat, genauso stelle ich mir eine Seereise in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts vor. Die Gesellschaft an Bord besteht aus den unterschiedlichsten Persönlichkeiten: eine englische Lady, ein amerikanischer Ingenieur, ein italienischer Anwalt, aber auch ein Schläger aus der Berliner Unterwelt spielen eine Rolle. Die Charaktere sind für mich gut vorstellbar, mit Ausnahme von Dora, die mir fremd bleibt – aus gutem Grund.

Auf der Suche nach Dora findet Theodor noch einiges andere heraus. Es gibt einige Wendungen und für Theodor neue Erkenntnisse bis zum unerwarteten Ende.

Das sorgfältig ausgewählte Cover, eine Übersichtskarte und ein Lesebändchen vervollkommnen den Krimi. Ein kurzes Nachwort des Autors erklärt seine historischen Abweichungen.

Fazit: eine spannender, atmosphärisch dichter Krimi der Extraklasse