Spiegelbild der Gesellschaft

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In „Die Perfektionen“ von Vincenzo Latronico lässt der Autor die LeserInnen teilhaben am Leben von Anna und Tom, die im hippen Berlin leben. Dabei bleiben die LeserInnen stets Beobachter der Situationen. Anna und Tom sind ein typisches Paar welches in Berlin versucht ein unabhängiges Leben zu führen. Die beiden arbeiten in den Bereichen Grafik und Kommunikation und richten ihr Leben ganz nach Instagram und Facebook. Dabei ist es ihnen wichtig, dass die Klicks hoch sind. Sie inszenieren ihre Wohnung und ihr Leben um nach außen hin Perfektion zu zeigen. Für Fotos wird die Altbauwohnung von der besten Seite fotografiert obwohl es hinter den Kulissen in der Wohnung eher chaotisch ja teils schäbig ist. Posts von Clubs und Galerien sind eher leere Worthülsen. Nach einiger Zeit ödet Anna und Tom ihr Leben an. Ihre Freunde entwickeln sich weiter, gründen Familien und ziehen aus Berlin weg. Um einen Ausweg zu finden und ihrem Wunsch nach Freiheit nachzukommen brechen sie die Zelte in Berlin ebenfalls ab und Reisen nach Sizilien und Portugal. Doch finden sie dort ihr Glück?
Der Autor hat ein wichtiges gesellschaftliches Thema angesprochen und hält hier einer jungen Generation den Spiegel vor Augen. Es ist nicht alles so wie es in den sozialen Medien scheint. Zufriedenheit lässt sich nicht an Klicks erkennen.
Leider hat mich persönlich der Roman nicht gefesselt und nicht abgeholt. Deshalb vergebe ich nur 3 Sterne.