Hier läuft einfach nichts rund

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thirteentwoseven Avatar

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Dieses Buch hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Es ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Weder romantische Südsee-Liebesgeschichte noch Krimi, Thriller oder Gesellschaftsroman. Es ist vor allem eines: unrund, holprig und langatmig.

Die Figuren bleiben merkwürdig leer und farblos -inklusive der Hauptfigur, der Perlentaucherin Kiona. Auch zu ihrer großen Liebe, dem schwedischen Banker Erik und ihren gemeinsamen Kindern baut sich keine tiefere Beziehung auf. Ich, jedenfalls, konnte ihr Schicksal nicht richtig "mitfühlen und mitleiden".
Dies liegt wohl an der sachlichen, knappen Erzählweise der Autorin, gerade dann, wenn es um lebenswichtige Dinge und Gefühle der Hauptprotagonisten geht, sowie den vielen, zeitlichen und örtlichen Sprüngen. Zudem wird dIe Geschichte durch uninteressante und nebensächliche Diskurse, Handlungen und Personen unnötig in die Länge gezogen. Diesen Nebenhandlungen und -personen wird oft sogar mehr Raum gegeben als den Helden selber. Die Spannung bleibt dabei völlig auf der Strecke.
Auch ist die gesamte Geschichte völlig unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen. Kiona kennt die westliche Welt gar nicht, weiß einfachste Dinge nicht und nimmt es trotzdem erfolgreich mit einer skrupellosen Finanzmafia auf? Was für ein Bullshit! Sogar der Titel des Buches und das Cover sind irreführend. Die Perlenfarm ist nur einer von vielen Schauplätzen und steht nicht im Mittelpunkt des Geschehens.

Zwischendurch gibt es zwar immer mal wieder berührende Momente, wie z. B. den Tod von Kionas Schwester oder das schwedische Liebeslied, das Erik für sie singt. Doch das sowie auch die sozialkritischen oder thrillerhaften Szenen im letzten Teil des Buches sind nur seltene Sternschnuppen.
Schade! Man hätte so viel aus der Thematik machen können, leider ist es nicht gelungen.
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