Märchenhafte und fesselnde Heldinnenreise im Kaiserreich

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Die Aufmachung ist ein echtes Schmuckstück. Imposantes Cover, ein dazu passender Farbschnitt, der sich mit der Rückseite verbindet, vorne und hinten eine Karte vom Kaiserreich Heiwadei und ein Glossar am Ende des Buches. Die angenehme Schriftgröße hat es für mich dann komplett rund gemacht. "Die Perlenjägerin" ist die fantasievolle Geschichte der Zwillingsschwestern Kai und Kishi. Kai ist eine Perlentaucherin und als ihre Zwillingsschwester von dem legendären Geisterwal verschlungen wird, versucht Kai, Kishis Seele aus dem Reich der Toten zurückzuholen. Was sich nach einem fantastischen Abenteuer anhört, ist auch ein mitreißendes Märchen im japanischen Stil: wendungsreich, spannend, mit einer heldenhaften Hauptfigur, die sich ohne ihren Zwilling zahlreichen Herausforderungen stellen muss und schließlich daran wächst.

Miya T. Beck lässt einen beinahe mühelos in die japanische Mythologie eintauchen. Die vorkommenden Figuren reihen sich in dieses fantastische Bild ein und lassen keine Wünsche offen. Kais Entwicklung hat mir gut gefallen, besonders die enge Verbundenheit zu ihrer Schwester, ihre Willensstärke und ihren Mut. Zielstrebig geht sie ihren Weg und lässt sich auch von einer aufkeimenden Romanze nicht abbringen. Hier fand ich die Balance wirklich gelungen. Der bildhafte Schreibstil ist etwas anspruchsvoll, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, ist es etwas Einzigartiges, wie die Sagen über Dämonen oder andere Wesen, die mich begeistern konnten. Auch das einige Wendungsmanöver vorhersehbar waren, hat mich nicht so gestört, denn es gab auch Überraschungen.
"Die Perlenjägerin“ konnte mich in ihren Bann ziehen und das Ende konnte mich schließlich vollends begeistern, weil es so originell, tiefsinnig und mal etwas ganz anderes war. Empfehlenswert für Groß und Klein ab 12 Jahren.